Vom Sturm gezeichnet ist auch der Wald bei Bad Dürrheim – hier am Salinensee im Jahr 2020. Foto: Markus Reutter

Der Wald im Schwarzwald-Baar-Kreis ist ein besonderes Revier – das wurde jetzt einmal mehr vor Augen geführt.

Die Kreisräte, die Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Technik sind, tauchten am Montag ein in das „grüne Gold“ des Landkreises, genauer: in den Stadtwald Bad Dürrheim.

 

Er nämlich diente als Anschauungsort, um vor Augen zu führen, warum sich die Aufgaben des Kreisforstamtes in den vergangenen Jahren so sehr gewandelt haben. Herausragender nämlich wäre der Wald des Oberzentrums Villingen-Schwenningen gewesen, ist die Doppelstadt im Herzen des Kreises doch die zweitwaldreichste Kommune in Baden-Württemberg – allerdings mit eigenem Forstamt.

Forstwirtschaft wird neu gedacht

Der Klimawandel schlägt eine Schneise in alles was war. Forstwirtschaft muss neu gedacht werden, seitdem Wetterextreme im wahrsten Sinne alles über den Haufen werfen. Fichtenwälder mussten besonders leiden – seit dem Dürresommer 2018 kämpfen sie mit den Folgen von Trockenheit, Stürmen und Schäden. Ein normales Abarbeiten eines Forstjahres nach Plan scheint kaum mehr möglich zu sein. Stattdessen: Mehr als 40 Prozent des gesamten Jahreseinschlags von 2018 bis 2023 waren Sturm- oder Käferholz.

Das muss verarbeitet werden, während gleichzeitig bestehende Wälder gerüstet werden müssen für die neuen witterungsbedingten Herausforderungen. Besonders die Wiederbewaldung abgeholzter Flächen binden Kräfte – betriebliche ebenso wie finanzielle. Immerhin: Es gibt Förderprojekte von Bund und Land, die finanziell entlasten. Doch auch die Kreisforstleute müssen sich erst einmal im Dschungel der Förderprojekte zurechtfinden – die Antragstellung und das Bearbeiten von Anträge fressen Ressourcen.

Bald ein Revier für künftige Jagdprofis?

Hoheitlich zuständig ist das Kreisforstamt für alle Waldflächen im Landkreis, außer Villingen-Schwenningen und Unterkirnach, wo das Forstamt des Oberzentrums tätig ist. 18 waldbesitzende Städte und Gemeinden gehören dazu – hinzu kommen die Aufgaben der unteren Jagdbehörde mit hoheitlicher und jagdrechtlicher Zuständigkeit für den gesamten Kreis.

Der Kreisforst ist unterteilt in 19 Forstreviere – manche davon sind besonderen Themen gewidmet. Die Kreisräte standen am Montag in einem davon: Bad Dürrheim ist neben Furtwangen eines von zwei Ausbildungsrevieren, hinzu kommt ein Revier für Waldpädagogik in Bräunlingen und ein Schwerpunktrevier Waldnaturschutz im Bereich Königsfeld und Mönchweiler. Bald jedoch soll es auch noch ein fünftes geben für das Thema Wildökologie, Jagd und Jagdverpachtung.

Auf einer Jagd waren die Forstleute bislang im übrigen ganz besonders erfolgreich: bei der Suche nach Fachkräften. Alle freien Stellen konnten mit qualifiziertem Personal besetzt werden, lässt die Behörde verlauten. Der Grund dafür liege in Karrierechancen, die Absolventen der forstlichen Hochschulen in Rottenburg oder Freiburg eröffnet worden seien, aber auch in einer zeitgemäßen Besoldung und Planungssicherheit im Personalbereich.