400 Meter Asphaltdecke auf Öfinger Waldwegen sind schon entfernt, weitere zwei Kilometer liegen noch, die ebenfalls abgetragen werden müssen. Foto: Strohmeier

Auf einigen Waldwegen rund um Öfingen tut sich im Moment ein Wegeproblem auf: Die Wege wurden vor Jahren asphaltiert, dieser Belag ist nun in schlechtem Zustand und muss kostspielig entfernt werden.

Bad Dürrheim-Öfingen - Asphalt hat im Wald nichts zu suchen, darin waren sich Förster Matthias Berger und Forstamtsleiter Frieder Dinkelaker einig, dem stimmten auch die Gemeinderäte zu, die bei der Waldbegehung dabei waren.

Wann die Wege diese Asphaltdecke bekamen, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Man geht davon aus, dass dies im Zuge des Autobahnbaus geschah, weil noch Asphalt übrig war. Heute ist diese Decke an mehreren Stellen aufgebrochen, es gibt teilweise tiefe Spurrillen, die das Potenzial haben, Ölwannen aufzureißen. Und die Forstmitarbeiter müssen beipielsweise ein Mal die Woche in den Wald fahren, schon beispielweise um Mülleimer an der Hütte weiter oben zu leeren.

Normalerweise haben die Waldwege ein Gestein-Schotter-Sand-Gemisch an der Oberfläche. Dies könne man beispielsweise nach Starkregenereignisse relativ schnell und einfach wieder instandsetzen, führt Revierförster Matthias Berger aus. Dies trifft bei den Asphaltstrecken nicht zu. Man habe sich also entschlossen, auf einer Länge von 400 Metern den Asphalt zu entfernen und durch die übliche Wegeschicht zu ersetzen. Dabei kam es zu einigen Überraschungen.

Asphalt direkt auf Waldboden verfüllt

Ein Landwirt war damit beauftragt, mit einer Asphaltfräse den Belag zu entfernen – man ging davon aus, dass darunter Schotter liegt. Doch weit gefehlt. Die Schicht wurde auf den blanken Waldboden aufgetragen, in der Folge versank die Fräse im selbigen. Schlussendlich musste ein Bagger kommen, die Asphaltbruchplatten vom Weg entfernen, diese lagerten man zunächst an den Seiten. Danach brachte man den Schotter ein, jetzt müssen die Platten noch zu Tal gefahren werden. Kosten pro Laufmeter: 15 Euro, normalerweise liegt dieser Preis bei 3 bis 3,50 Euro.

Berger bereitete die Gemeinderatsmitglieder auf weitere Kosten vor, denn man habe noch rund zwei Kilometer solcher Asphaltwege im Wald rund um Öfingen, die nun nach und nach saniert werden müssen. Diskussion gab es im Gemeinderat über die Grobkörnigkeit des Materials, einige sahen ihn für Fußgänger und Radfahrer als zu grob an. Allerdings: Würde man einen feineren Belag nehmen, erhöhe dies die Kosten, führte Berger aus.