Freuen sich über die gelungene Aufforstung bei Öfingen (von links): Achim Henselmann von Schwarzwald-Küchen, Förster Matthias Berger, Kämmerer Thomas Berninger, Patrick Henselmann von Schwarzwald-Küchen und Bürgermeister Jonathan Berggötz. Foto: Strohmeier

Borkenkäfer und Sturm haben der Südhalde am Spielberg bei Öfingen zugesetzt. Im Frühjahr wurden dort und im Gewann Förle 1200 Bäume gepflanzt, gesponsert von dem Unternehmen Schwarzwald-Küchen. Die Jungpflanzen sind gut angewachsen, freut sich Revierförster Matthias Berger.

Bad Dürrheim - Auf der Fläche am Spielberg mussten in den vergangenen Jahren Sturm- und Borkenkäferschäden beseitigt werden, was zu einer großen Lücke mitten im Forst führte. Südlich gibt es noch einen Baumgürtel bis zum Waldrand, doch Revierförster Matthias Berger ist überzeugt: "Da braucht es nur einen lauen Sturm", dass die Bäume fallen. Das Problem auf dem Areal: Man befindet sich auf Lehm-Ton-Untergrund. Dieser hält zwar das Wasser, wenn er jedoch trocken wird, reißt er auf. Fehlen nun die Schatten spendenden Bäume, beschleunigt sich der Austrocknungsvorgang. Aber auch mit Bäumen trocknet der Boden in heißen Sommern aus, wenn auch langsamer.

Brombeere hat sich schon ausgebreitet

Aufgrund der Bodenverhältnisse und der Tatsache, dass die Sommer heißer und trockener werden, wählte Berger Spitzahorn für die Aufforstungsaktion. Dieser Baum verträgt beides eher. Durch die Naturverjüngung kommen noch einige Weißtannen, Buchen, Eichen und Kirschbäume auf der Fläche vor. Diese haben nun auch wieder mehr Luft und bekommen mehr Sonne ab. Denn auf der gesamten Fläche hat die Brombeere bereits gewuchert. Diese war in der Vorbereitung zunächst zu entfernen, genauso wie Baumstämme und große Äste, die noch auf der Fläche lagen. Im Frühjahr dann ging es ans Pflanzen. Die Setzlinge kamen "wurzelnackt", sprich ohne Bodenballen, und wurden auf der Fläche verteilt. Vier erfahrene Arbeitskräfte, und die Fläche war innerhalb eines Tages bepflanzt.

Natur zurückgeben

Berger, wie auch Bürgermeister Jonathan Berggötz und Kämmerer Thomas Berninger – der Forst fällt in seine Verantwortlichkeit – freuten sich über die Aktion des Bad Dürrheimer Unternehmens Schwarzwald Küchen, namentlich vertreten durch Achim Henselmann und seinen Sohn Patrick. Dort hieß es 40 Bäume für 150 Euro – so floss pro verkaufter Küche ein Obolus in die Natur zurück. Die beiden Unternehmer haben einige solcher Projekte, über persönliche Beziehung beispielsweise in Costa Rica. Ein erstes dieser Art in Deutschland, an dem man sich beteiligte, gab es in Egenhausen bei Calw zusammen mit einem Lieferanten, der dort beheimatet ist. So kam man dann auf die Idee, eine gleichartige Aktion am Firmenstandort Bad Dürrheim durchzuführen. Die Beweggründe sind im Grunde sehr einfach. "Wenn jeder ein bisschen was macht, gibt es auch ein Stück." Und: "Wir wollen der Natur etwas zurückgeben", erklärt Achim Henselmann, schließlich bestehen die Küchen aus Holz. Und er bot der Stadt weitere Unterstützung an, sollte es ein Projekt mit der Schule oder einer Kindertagesstätte geben. Die überwiegende Mehrzahl der Kunden finden die Aktion gut und unterstützen sie.

Pflege notwendig

Doch allein mit dem Pflanzen ist es noch nicht getan. Die Setzlinge müssen gegen Verbiss des Rehwilds und gegen das Fegen des Rehbocks geschützt werden. Oftmals wird dies mit Kunststoffhüllen gemacht, das wollte man jedoch vermeiden. So griff man zu einem natürlichen Mittel, einer Paste auf Basis von Schaftalg mit Zusatzstoffen. Die Geruchsstoffe sollen Schäden durch Rehe vermeiden. Alle Setzlinge müssen im Frühjahr und im Herbst einmal im Bereich der Spitzen mit der Masse bestrichen werden. Hinzu kommt nun noch mehrmals im Jahr das Ausmähen der Brombeere, damit die Fläche nicht wieder zuwuchert. In zwei bis zweieinhalb Jahren, so schätzt Berger, hat der Spitzahorn auf der Fläche eine Höhe von gut drei Metern und ist dann zu hoch, um verbissen zu werden. Und die Fläche verspricht einiges: Die Setzlinge sind dieses Jahr gut angewachsen, die "Fläche wird sich super entwickeln", zeigt sich Berger überzeugt.