Bronte Shande zelebrierte mit der Originalband von Amy Winehouse deren Lebenswerk. Foto: Fritsch

Die Tribute-Show „Forever Amy“ soll das Lebenswerk der 2011 verstorbenen Soul-Musikerin ehren. Musikalisch gelang das eindrucksvoll – wenn auch die Zahl der Zuschauer enttäuschte.

Eine authentisch und mitreißende Hommage an Amy Winehouse, die Frontsängerin Bronte Shande und die Original-Bandmitglieder der 2011 verstorbenen britischen Soul- und Jazz-Sängerin im Kreuzgang des Klosters auf die Bühne darboten. Umso überraschender, dass nur ein Viertel der Karten für diese Klostersommer-Veranstaltung verkauft worden waren.

 

Mit Ihrer Tour „Forever Amy“ hat sich vor einem Jahr die Original-Band der britischen Musik-Ikone mit dickem Lidstrich und Beehive-Frisur zur Aufgabe gemacht, das Vermächtnis ihrer einstigen Frontsängerin Amy Winehouse dauerhaft am Leben zu erhalten. Dass es möglich ist, mit einer verstorbenen Sängerin und ihrer unverkennbaren Stimme posthum eine erfolgreiche Konzertreihe zu gestalten, haben die sechs Vollblut-Musiker inzwischen in ganz Europa bewiesen.

Kurze und intensive musikalische Ära

Mit den ersten Tönen fühlte man sofort den unverwechselbaren Amy-Winehouse-Sound. Gleichzeitig war man ernsthaft gespannt auf das, was gleich kommen sollte. Eine der größten Herausforderungen bei der Konzeption des Projekts für die Band seit dem Tod von Amy Winehouse – die Frontsängerin selbst. Und dann kam sie auf die Bühne, die Neue. Eher schlicht und unscheinbar, dafür aber mit einer grandiosen Stimme ausgestattet, die sofort unbeschreibliches Gänsehaut-Feeling verursachte.

Einzigartig und unverkennbar zelebrierte die junge Sängerin Bronte Shande mit Amys Originalband und Dale Davis, Wegbegleiter und enger Freund, in einer Retrospektive-Show ihre kurze und intensive musikalische Ära und ihre Live-Auftritte mit einer authentischen Neuauflage des Amy-Winehouse-Sounds.

„Begleitet uns auf einer fröhlichen und emotionalen Reise“, rief Bronte Shande ins Publikum, um Amys unglaubliches Songbuch mit ihrer Original-Band zu feiern – ihren Musikern, die sie am besten kannten und ihr geholfen haben, ihren zeitlosen Sound zu schaffen, sowohl auf der Bühne als auch im Studio.

Und dann wurden sie alle gespielt, die unvergesslichen Hits wie „Rehab“, „Back to Black“, „Valerie“, „Love is a losing game“, „Tears dry on their own“, „You know I’m no good“ und viele mehr.

Dass speziell Dale Davis um Amy trauert, konnte man seinen emotionalen Worten abschließend entnehmen. „Amy war unglaublich. Sie hatte so ein großes Herz und gab alles für ihre Musik und die Menschen, die sie liebte. Ihr musikalisches Erbe ist so wichtig, und mit ’Forever Amy’ wollen wir es auf der ganzen Welt am Leben erhalten.“ Dass ihnen das hervorragend gelingt, bewies der Abend. Etwas verregnet, dafür unvergesslich.

Vor zwölf Jahren gestorben

Amy Winehouse war ein Ausnahmetalent. Ihre Karriere war kurz und heftig, flankiert von Drogen und Alkohol. Am 23. Juli 2011 starb die Soulsängerin an einer Alkoholvergiftung und ist damit jüngstes Mitglied im „Club 27“. Ihre Musik und ihre Shows sind für viele auf der ganzen Welt zu einem unvergesslichen Erlebnis geworden. Amy Winehouse war für sie eine der größten Künstlerinnen ihrer Generation, vermisst von allen, die sie und ihre Musik liebten.

In einem ihrer letzten Interviews sprach Winehouse noch einmal von ihrer Motivation. „Ich mache das nicht, um berühmt zu werden. Ich mache es, weil Musik mein Leben ist. Keine Droge, kein Sex – nichts kann dir jemals solch ein Gefühl geben, wie Musik es kann.“ Leider reichte die Musik am Ende nicht, um ihr Leben zu retten. Doch „Forever Amy “ bleibt bestehen.