Lisa Hertwig, Conrad Müllges und andere Aktivisten betreiben den Bickelsberger "Fairteiler". Foto: Archiv

Noch essbare Lebensmittel davor bewahren, in der Abfalltonne zu landen – dieser Idee hat sich "Foodsaver" Conrad Müllges verschrieben. Er hat im Frühjahr im Bickelsberger Waaghäusle einen "Fairteiler" eröffnet.

Rosenfeld-Bickelsberg - Müllges hat schon bei der Balinger Foodsharing-Initiative Erfahrungen gesammelt, noch essbare Lebensmittel zu sammeln, die das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht oder knapp überschritten haben, und diese an Bedürftige weiterzugeben.

Bei der katholischen Heilig-Geist-Kirche Balingen steht seit einiger Zeit ein Holzhäuschen, der "Fairteiler", das als Sammel- und Abgabestelle dient. In seinem Wohnort Bickelsberg, wo Müllges auch dem Ortschaftsrat angehört, hat er Ortsvorsteher Günter Rauch und die anderen Kollegen im Rat überzeugt, das alte Waaghäusle dafür zu verwenden. Dort mussten noch Regale eingebaut werden.

Vor allem der Edeka-Koch-Markt in Rosenfeld stellt nach Müllges’ Angaben Lebensmittel zur Verfügung, die nicht mehr verkauft werden können. Einiges steuern auch Bäckereien aus der Region bei. Müllges und seine Mitstreiter holen abends die Lebensmittel ab und lagern sie im Bickelsberger "Fairteiler" ein. Nach seinen Angaben bleibt sehr wenig liegen: "Die Leute warten schon auf uns, und nach einer Stunde ist fast alles weg."

Edeka-Koch-Markt stellt Lebensmittel zur Verfügung

Laut Müllges kommen die Abnehmer dieser "geretteten" Lebensmittel aus fast allen sozialen Schichten.

"Der Fairteiler funktioniert gut", hat Bickelsbergs Ortsvorsteher Günter Rauch seit der Eröffnung im April beobachtet. Es sei dort um das Häuschen im Ortskern herum alles sauber, es gebe keine Probleme: "Ich bin begeistert."

Müllges hatte zuvor in einer Ortschaftsratssitzung seinen Ratskollegen gesammelte Lebensmittel präsentiert, die sonst im Müll gelandet wären. Diese wurden übergangsweise vor seiner Haustür abgelegt. Nun finden sie ihren Platz im Waaghäusle.