Eine Aufnahme aus einer früheren Phase der Bauarbeiten an der Vituskapelle in Gruol. Die Handwerker grüßen von ganz weit oben. Foto: Bossenmaier

Hauptversammlung: Förderverein Vituskapelle Gruol hat Vereinsziel erreicht / Präsentation am 12. September

Das Coronavirus hat auch die Aktivitäten des Fördervereins Vituskapelle Gruol 1323 Jahr ausgebremst. Gut war, wie der Vorsitzende Otto Schneider bei der Hauptversammlung im Pfarrheim erklärte, dass der Verein sein Förderziel von 100  000 Euro bereits erreicht habe und ausgefallene Veranstaltungen zumindest finanziell nicht so sehr ins Gewicht fielen.

Haigerloch-Gruol. Dennoch hätten Kontakte und Gespräche gefehlt, so schneider weiter. 2020 habe im Januar noch das beliebte Wirtshaussingen mit Rolf Kohle im Züchterheim stattfinden können, ebenso die Hauptversammlung. Danach war Schluss. Man habe sich von Veranstaltungstermin zu Veranstaltungstermin gehangelt, nur um am Ende alles absagen zu müssen: sowohl die Fronleichnamsprozession als auch den Vitustag und die Kunstausstellung mit Reiner Müller.

Die Bauarbeiten an der Vituskapelle seien hingegen ohne Corona-bedingte Ausfälle vonstatten gegangen. Die Holzarbeiten am Turm hätten sich allerdings umfangreicher gestaltet als ursprünglich gedacht. Doch bis zum Spätherbst 2020 konnten die Arbeiten mit Dacheindeckung des Turms und der Fassaden-Schlämmung abgeschlossen werden, so Schneider. Die restaurierten Fenster wurden wieder eingesetzt, und die Tonnendecke, die Altäre und der Kreuzweg wurden aufgefrischt und gereinigt.

Im Sockelbereich muss noch eingesät werden

Der Aufwand bei der Turmeindeckung habe sich aber gelohnt, was sich vor allem bei Sonnenschein zeige, erklärte der Vorsitzende weiter.

Alle Beteiligten hätten akribisch an der Zusammenstellung der Farbkomponenten vom Helm bis zur Turmspitze getüftelt, und das Ergebnis strahle nun schon für jedermann von weitem sichtbar über der Kapelle.

Im Außenbereich sind laut Schneider noch kleinere Pflasterarbeiten zu erledigen, außerdem müsse im Sockelbereich noch eingesät werden. An den Altären soll noch eine Beleuchtung installiert werden, die der Förderverein finanziert.

Der Schriftführer Dietmar Schick blickte detailliert auf das abgelaufene Vereinsjahr zurück. Der Kassierer Reinhold Rupp legte die Finanzen offen. Der Förderverein hat die stolze Summe von 109 500 Euro erwirtschaftet, die inzwischen größtenteils an die Verrechnungsstelle des Dekanats überwiesen wurde.

Alexander Siedler bescheinigte eine tadellose Kassenführung, Ortsvorsteher Reiner Schullian beantragte die Entlastung, die einstimmig gewährt wurde. Schullian lobte die Arbeit des Fördervereins und die Spendenbereitschaft der Bevölkerung.

Das Ergebnis der Sanierung wird der Öffentlichkeit nun am kommenden Sonntag, 12. September, dem Tag des Denkmals, präsentiert. Vormittags wird ein Gottesdienst an der Südseite des Friedhofs im Freien gefeiert. Anschließend ist die Kapelle zur Besichtigung geöffnet. Der Turm bleibt jedoch geschlossen, da es dort zu eng zugehe, so Schneider.

Um 14 Uhr findet ein kleiner Festakt statt, bei dem unter anderem Markus Winterstein vom Erzbischöflichen Bauamt Konstanz ein Grußwort sprechen wird. Bewirtet wird mit Steaks und Roten Würsten auf die Hand, der Aufwand solle so gering wie möglich gehalten werden, erklärte Schneider. Rolf Kohle sorgt für die musikalische Umrahmung.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Sanierung steht nun die Auflösung des Fördervereins an. Diese wird in einer außerordentlichen Hauptversammlung beschlossen werden.

Eventuelles Restvermögen fließt nach einem Jahr Sperrfrist zweckgebunden für die Kapelle an die Seelsorgeeinheit St. Anna.