In Bitz setzt man auf Innenentwicklung vor Außenentwicklung. Einen zusätzlichen Anreiz setzt die Förderung. Foto: Marschal

Um innerörtliche Baulücken zu schließen erhält die Gemeinde 34 700 Euro aus dem Förderprogramm "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung".

Bitz - Die Gemeinde Bitz erhält rund 34 700 Euro aus dem Förderprogramm "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung".Dieses forciert – der Name lässt es vermuten – die qualitative Innenentwicklung von Städten und Gemeinden. In Zeiten, in denen günstiger Wohnraum und verfügbare Flächen ein rares Gut sind, kommt die Förderung für das Projekt "Wohn(t)raum in der Ortsmitte – Leben Mittendrin" der Gemeinde sehr gelegen.

"Wir verfolgen in Bitz schon seit Jahrzehnten relativ konsequent die Linie, möglichst keine neuen Baugebiete auf der ›Grünen Wiese‹ zu erschließen", erklärt Bürgermeister Hubert Schiele. "Wir lassen uns im Gemeinderat dabei von der Überzeugung leiten, dass die Dorfkerne ausbluten, wenn immer wieder neue günstige Baugrundstücke am Ortsrand zur Verfügung gestellt werden." Oberstes Gut sei es, mit der Ressource Boden sparsam umzugehen. 

Viele unbebaute Grundstücke in Privateigentum

Durch die zurückhaltende Erschließungspolitik der Gemeinde ist es laut Schiele gelungen, dass auch ältere Gebäude umgebaut, saniert und weiter genutzt werden. "Gebäudeleerstände im Wohnbereich haben wir nur wenige zu beklagen", erzählt er, doch gebe es in Bitz immer noch viele erschlossene aber unbebaute Grundstücke in Privateigentum. Ziel des Förderprogramms Flächengewinnung durch Innenentwicklung ist es in Bitz, den Eigentümern bebaubarer Grundstücke Vorschläge und Konzepte für eine Entwicklung zu machen, um so innerhalb des Ortes Baugrundstücke auf den Markt zu bringen. Oft fehle es nur am Anstoß und dem Aufzeigen der Nutzungsmöglichkeiten, um einen solchen Entwicklungsprozess in Gang zu bringen.

Grundstückseigentümer und Bauwillige zusammenbringen

"Wenn es uns im Rahmen des Förderprogramms gelingt, Grundstückseigentümer und Bauwillige zusammen zu bringen und damit eine flächenschonende Bereitstellung von Wohnraum anzustoßen, würde dies unsere bisher schon ressourcenschonende Baulandpolitik zu unterstützen", so Schiele.

Zu dem Programm:

Das Programm "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung" fördert 28 nicht-investive Maßnahmen der Innenentwicklung in ganz Baden-Württemberg. Mögliche Fördergegenstände sind dabei innovative Konzepte und städtebauliche Entwürfe, Projekte zur Information und Bürgerbeteiligung sowie der Einsatz von Flächenmanagern. Ziel ist es, bestehende Leerstände und innerörtliche Flächen – wie Baulücken und Brachflächen, oder auch Nachverdichtungspotenziale – zu aktivieren.

Seit 2009 konnten mit dem Programm rund 430 Projekte zur Stärkung der Innenentwicklung mit einem Fördervolumen von mehr als 11,3 Millionen Euro unterstützt werden.

Das Programm "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung" ist ein Baustein, um mehr bezahlbaren Wohnraum im Innenbereich zu schaffen. Darüber hinaus werden die Kommunen beispielsweise auch durch die Wiedervermietungsprämie, den Grundstücksfonds oder die Städtebauförderung dabei unterstützt, Flächen und Leerstände zu aktivieren und wieder auf den Markt zu bringen.