Der Wertverlust liegt bei rund 50 000 Euro. (Symbolbild) Foto: Stockfotos-MG - stock.adobe.com

Schlechte Nachrichten musste Bürgermeister Matthias Winter im Verwaltungsausschuss verkünden. Das Stiftungsvermögen der „Adelheid Bathe/Dr. Karl Wider“-Stiftung ist im vergangenen Jahr um rund 50 000 Euro gesunken.

Die Stiftung fördert besonders begabte Oberndorfer Schüler, Studenten oder Azubis. Die Förderung beträgt bis zu 1000 Euro jährlich pro Stipendiat. Doch derzeit ist an eine Ausschüttung nicht zu denken.

Das Gesamtvermögen der Stiftung lag Ende 2022 bei rund 511 000 Euro. Im Vorjahr waren es noch 561 000 Euro. Die Gesamtsumme setzt sich zusammen aus einem Sachvermögen (Praxis im Hafenmarkt 4, circa 61 000 Euro, Vorjahr 73 000 Euro) und einem Geldvermögen (450 000 Euro). Das Geldvermögen ist in einem Deka-Nachhaltigkeit-Fonds angelegt.

„Ein Trauerspiel“

Und dieser Fonds hat nun einen Wertverlust von rund 38 000 Euro erlitten. Dieser „unerwartete Verlust“ solle durch künftige Mieteinnahmen im Hafenmarkt 4 und Erlöse aus Kapitalanlagen teilweise wieder erwirtschaftet werden, so Winter. „Ausschüttungen können wir momentan nicht gewährleisten.“ Das erhaltungspflichtige Vermögen liegt laut Beratungsvorlage bei rund 577 000 Euro und wird somit um etwa 65 000 Euro unterschritten.

„Es ist wirklich ein Trauerspiel“, sagte SPD-Stadtrat Günter Danner. Von 1989 bis 2019 sind insgesamt 838 000 Euro ausgeschüttet worden. Aufgrund der Situation auf dem Kapitalmarkt konnten allerdings seit 2019 keine Förderungen mehr fließen. „Völlig unbefriedigend. Das geht am Sinn dieser Stiftung vorbei“, so Danner. Er schlug vor, mittelfristig die Anlagestrategie zu ändern.

Kapitalmarkt erholt sich wieder

Winter erwiderte, dass sich der Kapitalmarkt derzeit wieder erhole und ein Austritt aus dem Fonds mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre. Die Verwaltung werde Danners Anregung allerdings aufnehmen und prüfen, so Winter. „Man darf sich ärgern, aber man darf sich nicht wundern“, sagte FWV-Stadtrat Dieter Rinker. Durch einen Austritt würde man sich die Erträge besserer Zeiten, die nun womöglich bevorstehen, entgehen lassen.

2023 läuft besser

Auf Anfrage von Hans Häckel (SPD) erklärte der Erste Beigeordnete Lothar Kopf, dass sich der Vermögensstand des Fonds im ersten Halbjahr 2023 um rund 10 000 Euro wieder verbessert habe.

Der Ausschuss stimmte einhellig zu, den Vermögensverlust aus den Erträgen der nächsten Jahre auszugleichen. Des Weiteren werden die Abschreibungen, also der zu erwirtschaftende Wertverlust, für die Räume im Hafenmarkt 4 auf 12 000 Euro festgesetzt.