Auch Bürgermeister Josef Herdner (links) zeigte sich bei der Präsentation beeindruckt von dem Ideenreichtum in den Gründungsunternehmen "HokaBento Studio" und "Anders IT". Beeindruckend waren unter anderem die von den Gründerinnen selbst entworfenen Figuren für das Spiel, die vorgestellt wurden: die Gründer (vorne, von links) Elke Scherffius, Nikolai Anders, Lea Marie Stegk und Monika Galkewitsch von der Hochschule Furtwangen. Foto: Heimpel

Auf vielseitige Unterstützung von Startup-Unternehmen setzt die Hochschule Furtwangen. Sie steht bei Unternehmensgründungen zur Seite und hat ein Startup-Zentrum eingerichtet. Einblick in das Konzept gewann der Gemeinderat bei einem Besuch in den Räumen.

Furtwangen - Vor der Sitzung des Furtwanger Gemeinderates wurden dem Gemeinderat, Bürgermeister Josef Herdner und weiteren Mitarbeitern der Stadt interessante Einblicke in das Startup-Zentrum der Hochschule Furtwangen (HFU) geboten. Professor Bernhard Plum, der Motor dieser Startup-Unterstützung durch die Hochschule, erläuterte in den Räumen des Startup-Zentrums im Hafnergässle die Möglichkeiten, welche die Hochschule Studenten, Absolventen oder Professoren bietet, die sich mit einem Unternehmen selbstständig machen wollen.

Individuell erarbeitete Unterstützung auf dem Weg in die Selbstständigkeit

Die Hochschule Furtwangen legt besonderen Wert auf eine lebhafte Gründungskultur und unterstützt ihre Mitarbeiter und Studenten dabei, eigene Geschäftsideen zu entwickeln und umzusetzen. Dafür ist am Innovations- und Forschungs-Centrum Tuttlingen (IFC) der HFU das Thema Gründung seit 2018 zentral verankert. Von hier aus werden Gründungsinteressierte und Gründer aller Hochschulstandorte betreut und durch individuell erarbeitete Unterstützung auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleitet. Immer wieder gab und gibt es Förderprogramme, um wieder solchen Existenzgründern aus dem Umfeld der Hochschule Hilfe bieten zu können.

Das aktuelle Projekt erhält nun für vier Jahre Unterstützung durch den Bund. Ganz wichtig ist die Möglichkeit, so Plum, dass die Existenzgründer eine entsprechende Unterstützung für Lebenshaltung und vor allem auch für die Projektarbeit bekommen. Sie können nun sorgenfrei entwickeln, bauen, testen und probieren. Im neuen Projekt, das im Hafnergässle beheimatet ist, gibt es drei solcher Plätze, einer ist aktuell noch frei.

120 Projekte zur Existenzgründung gefördert

Insgesamt wurden seit Beginn 120 Projekte zur Existenzgründung unterstützt. Daraus sind schon eine ganze Reihe von Unternehmen entstanden, die Hochschule hat jedoch nicht immer Rückmeldung, wie es mit den Projekten weitergegangen ist. Der Startupcampus der Hochschule sei eine Art "Inkubator" für neue Unternehmen, die sich dadurch in geschützter Atmosphäre entwickeln können.

Eines dieser Projekte in Furtwangen stellte sich vor: Drei ehemalige Studenten der Hochschule haben ein Unternehmen zur Entwicklung von Computerspielen gegründet. Aktuell entwickeln sie ein Spiel basierend auf einer interaktiven Story. Ein Hacker versucht in dem Spiel "Code Breaker", sich gegen seine Feinde durchzusetzen. Der Spieler hat nun die Möglichkeit, in dieser Geschichte immer wieder Entscheidungen zu fällen und damit den Fortgang des Spieles wesentlich zu beeinflussen. In der Folge gibt es viele mögliche Linien. Das zeigt, mit welch großem Aufwand gearbeitet werden muss, um alle diese theoretischen Möglichkeiten für Entscheidungen in diesem Spiel in die Software zu integrieren. Gleichzeitig haben die drei Gründerinnen beispielsweise die entsprechenden Figuren selbst kreiert und gemalt. Mit diesem Spiel wollen sie sich auch auf einer Fachmesse präsentieren.

Schnupper-Version des Spiels lässt sich über die Homepage testen

Für Erstaunen bei den Gemeinderäten sorgte unter anderem die Tatsache, dass für die Entwicklung eines solchen Spiels mehr als ein Jahr intensiver Arbeit kalkuliert wird. Eine Schnupper-Version dieses Spiels kann bereits über die Homepage dieses neuen Unternehmens (hokabentostudio.de) getestet werden. Auch das zweite Projekt aus diesem Startup-Zentrum in Furtwangen wurde durch Nicolai Anders von Anders-IT präsentiert. Es geht vor allem um die Beratung und Konzeption von Software und Hardware beispielsweise für Schulen. Dieses Unternehmen befindet sich allerdings erst in der Gründungsphase.