Der von einem Vereinsmitglied gespendete Brunnen bei Hongwe wurde im September in Betrieb genommen. Er wird von rund 50 Familien genutzt. Foto: Uwe Ade

Ärmliche Behausungen in ländlichen Gegenden, ursprüngliche Landschaften und Gastfreundschaft erlebten Mitglieder des Keniakreises Freudenstadt bei ihrer Projektreise. Dabei informierten sie sich über vom Förderkreis unterstützte Projekte.

Nach etlichen Jahren waren kürzlich fünf Mitglieder des Förderkreises Kenia Freudenstadt in Ostafrika und informierten sich bei einer dreiwöchigen Tour unter der heißen Sonne Afrikas über die Verwendung der Spendengelder. Bis ins Detail vorbereitet hatte Vorstandsmitglied Thomas Nägele aus Besenfeld den Ablauf.

 

Neben Thomas Nägele waren Silke Strähle-Decker mit ihrem Ehemann und Vereinskassierer Wolfgang Decker aus Freudenstadt, Kurt Lustig aus Heilbronn und Uwe Ade aus Schopfloch dabei.

Der Keniakreis Freudenstadt hilft in Kenia seit Jahrzehnten Menschen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern, eine Berufsausbildung zu bekommen und ihren Lebensunterhalt sicherzustellen. Außerdem engagiert er sich für Aids-Waisen und Straßenkinder, Krankenstationen und die Trinkwasserversorgung.

Willy Schneider, Pfarrer im Ruhestand aus Ottenhöfen, und seine Ehefrau informierten die Gruppe über ihr gemeinsames Lebenswerk. Zusammen mit seiner kenianischen Ehefrau Asuna hat er in deren Heimatort im Westen Kenias, Nahe Kakamega, das Malaika-Projekt aufgebaut.

So entstand in den letzten Jahrzehnten das Waisenheim „Malaika Children’s Home“, dem ein Gesundheitscenter für medizinische Versorgung und eine Schule angegliedert sind. Etwa 240 Kinder besuchen die Schule, knapp die Hälfte davon aus dem Waisenhaus. Etwas über 100 Kinder im Alter von drei bis 18 Jahren sind im Malaika-Waisenhaus untergebracht.

Hilfe für Aidswaisen

Das nächste Projekt, das die Gruppe ansteuerte, war in Voi. Dort wurde sie im Lutheran Guesthouse der Kenia Evangelian Lutheran Church (KELC) untergebracht und vom Leiter der Einrichtung, Reverend Manase Mkofiram, empfangen. Von der Lutheran Church werden dort – auch mit der Hilfe des Freudenstädter Vereins – 53 Aidswaisen der Umgebung versorgt und betreut.

Einblicke bekam die Gruppe auch bei dem Besuch des Massai-Dorfs bei Voi. Dort steht ein vom Freudenstädter Keniakreis finanziertes Haus. Foto: Uwe Ade

Während der nächsten Tage wurden drei arme Familien besucht und diesen im Rahmen der Nothungerhilfe Lebensmittelpakete gebracht. Auch der Besuch eines Massai-Dorfs, in dem ein vom Verein finanziertes Haus steht, stand an. Eine alte Frau und deren Tochter mit Kindern leben in dem Haus.

Nach einem kurzen Erholungsaufenthalt in Malindi war der Besuch eines größeren Vereinsprojekts in Baharini-Mpeketoni angesagt. Dort, nahe der Küste zum indischen Ozean, betreiben die „Töchter des heiligen Herzens“ ein Mädcheninternat und eine Krankenstation. Etliche Schulpatenschaften für Aidswaisen und förderungswürdige, mittellose Schülerinnen hat der Verein dort übernommen. Bei Baharini besuchte die Gruppe auch einen vom Verein unterstützten blinden Mann und eine Frau, die ihren Lebensunterhalt als Steineklopferin verdiente, in ihren ärmlichen Behausungen.

Brunnen zeigen Wirkung

Ebenfalls auf dem Reiseprogramm stand die Besichtigung zweier Brunnenprojekten in Hongwe. Father Anthony zeigte stolz den Trinkwasserbrunnen auf dem Schulgelände der Missionsstation. Der mit einer elektrischen Pumpe betriebene Brunnen fördert Wasser aus 25 Metern Tiefe. Letztes Jahr war unweit von Hongwe ein zweiter Brunnen in Betrieb genommen worden. Dort versorgen sich rund 50 umliegende Familien mit Wasser des Brunnens. Thomas Nägele sagte dazu, dass ein weitsichtiges Unternehmen aus dem Kreis Freudenstadt durch zweckgebundene Spenden damit bereits den zweiten Brunnen finanziert habe. Davon soll es künftig noch mehr geben, so dass die ländliche Bevölkerung vor Ort mit Trinkwasser und auch mit Wasser zur Bewässerung der Felder und zur Versorgung der Tiere unterstützt wird.

Studium finanziert

Zum Abschluss gab es ein Treffen mit einer Ärztin, deren Studium vom Verein finanziert worden war. Genutzt wurde die Reise auch für touristische Einblicke, unter anderem im Tsavo-East, dem größten Nationalpark Kenias.