Sabine Seifert im Flug. Foto: Zoller

Einen kleinen Vorgeschmack auf das einzigartige Flugerlebnis mit dem Flying Fox in Schömberg hat am Samstag die Unberechenbarkeit von Wind und Wetter geboten.

Schömberg - Im Verlauf des gesamten Tages wechselte sich strahlender Sonnenschein mit heftigem Regen ab. Zum angekündigten Sonnenuntergang am Samstagabend jedoch riss die dunkle Wolkendecke auf und gewährte den Gästen des Flying Fox ein großartiges Erlebnis.

"Ein Flug mit dem Flying Fox hat schon ein gewisses Suchtpotenzial", sagt Sabine Seifert und ergänzt mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht: "Wir sind bei strömendem Regen in Karlsruhe losgefahren und kaum hier in Schömberg angekommen, lacht uns die Sonne entgegen." Pünktlich für den zwischen 19.30 und 20 Uhr terminierten Sonnenuntergang hat die Karlsruherin bereits im Vorfeld den letzten Slot für den rasanten Flug mit der Seilbahnrutsche in Schömberg gebucht und weiß, wovon sie spricht. "Ich war vergangene Woche vor Ort und weil der Flug so schön war, bin ich am selben Tag gleich ein zweites Mal mit dem Flying Fox geflogen." Gemäß der Redewendung "Aller gute Dinge sind Drei", nutzt Seifert nun die außergewöhnliche Ankündigung der Schömberg Erlebnis GmbH, um bei ganz besonderen Lichtverhältnissen nicht nur erneut einen rasanten Flug über die Tannenwipfel zu wagen, sondern auch die besondere Stimmung auf dem höchsten Aussichtsplateau mit Gitarrenklängen zu genießen.

Besonderes Hörerlebnis

"Die angenehme Musik von Peldo bietet heute einen ganz besonderen Wow-Effekt", berichtet Marina Moser. Die Betriebsleiterin der Schömberg Erlebnis GmbH hatte für ein besonderes Hörerlebnis gesorgt, bei dem der Musiker im wahrsten Sinne des Wortes die wechselnden Lichteffekte auf den unterschiedlichen Etagen des Turmes mit Instrumentalmusik und Songs aus Pop und Rock untermalte: "Wir hatten heute bereits ein bunt gemischtes Publikum, bei dem wir nicht nur zu einem Geburtstag viele Familienmitglieder, sondern zudem einen Narrenverein mit über 60 Personen begrüßen konnten."

Höhenangst überwinden

Auch Betreiber Michael Wernecke berichtet über die sichtlich zufriedenen Besucher des Flying Fox, die "nun nach dem Regen die schnell dahinziehenden Wolken abwarteten, um beim Flug die letzten Sonnenstrahlen zu erhaschen". "Manche müssen erst ihre Höhenangst überwinden, aber sind nach dem Flug total happy", erklärt Daniela Sehler, die aus Schwarzenberg stammt und als Betreuerin ihren Arbeitsplatz auf der 45 Meter hoch gelegenen Abflug-Plattform hat und Daniel Theurer vor seinem ersten Flugerlebnis die wichtigsten Informationen vermittelt. "Ich überprüfe alles und hänge dann den Flieger an den Wagen", so der Tenor der Fachfrau, die damit den Wagemutigen an Karabinern absichert und dann über die Liegestützposition in die Schwebelage bringt.

"Erst wenn die Gäste richtig in den Gurten liegen, schicke ich sie ab", so Sehler, die von drei auf eins rückwärts zählt und dann den Auslöser betätigt. Bäuchlings und kopfüber startet Daniel seinen Flug, der ihn mit 55 Kilometern pro Stunde zur Talstation bringt.

Eingepackt wie eine Mumie

"Das ist ein wunderbares Erlebnis, das Endorphine, also echte Glücksgefühle bei mir auslöst und mir das Gefühl geben, dass man richtig fliegt", schwärmt Sabine Seifert, die nun an der Reihe ist und sorgsam mit Gurte und Helm eingekleidet wird. "Man merkt gar nicht, dass man an den Trageguten drinnen hängt, weil es total bequem ist, und man hat auch nicht das Gefühl hat, dass man eingepackt ist wie eine Mumie". Durch die nach ihrer Aussage relativ "legere Fluglage" gibt es für sie die Möglichkeit, den Flug so richtig zu genießen. "Das dauert eine ganze Minute und wenn man sich mal hinstellt und eine Minute lang auf die Uhr schaut, dann ist das ganz schön lange." Auf die Frage "Alles fertig?" folgt ein Kopfnicken und Sabine Seifert rauscht mit ausgestreckten Armen wie ein Vogel im Flug den Waldwipfeln von Schömberg entgegen.

Roter Teppich

Derweil ist Daniel bereits gelandet und wird mit einem freundlichen Lächeln von Fred Totzek in Empfang genommen und "ausgehängt", also von den Gurten befreit. "Das ist ein tolles Erlebnis. Du rast mit voller Geschwindigkeit hinunter und fragst Dich, wie bremse ich", berichtet der Gast, der seinen Flug auf einem roten Teppich beendet. "Durch die automatische Bremsvorrichtung wird der Flug entschleunigt und sicher abgebremst", so Totzek, der darüber berichtet, dass "die Leute immer mit einem tollen Feeling an der Talstation ankommen und sichtlich überrascht vom Bremsvorgang zum Ende des Fluges noch einmal einen ganz besonderen Adrenalinkick erleben."

Auch Sabine Seifert bestätigt eine gelungene Landung auf dem roten Teppich. "Man wird abgefedert, nett empfangen und bekommt erklärt, wie man aus den sicheren Gurten wieder herauskommt." Und weil das ganze so toll war, verspricht sie, bald wieder nach Schömberg zu kommen.