Bernhard TjadenFoto: Tjaden Foto: Schwarzwälder Bote

Jahreswechsel: Bürgermeister Bernhard Tjaden blickt auf ein Jahr mit vielen Herausforderungen zurück

Viele Bauprojekte gibt es in der Gemeinde Fluorn-Winzeln. Die Hallensanierung der Mehrzweckhalle Winzeln geht zügig voran. Der Tennisplatzweg wurde ausgebaut. Auch der lokale Online-Marktplatz "LocalGenie" wurde 2020 vorangetrieben.

Fluorn-Winzeln. Kein Jahr wie jedes andere war 2020. Fluorn-Winzelns Bürgermeister Bernhard Tjaden nutzte wie in der Vergangenheit die letzte Gemeinderatssitzung im Jahr, um eine Rückschau auf das vergangene Jahr zu halten.

"Dieses Jahr war vieles anders", startete Tjaden mit seinem Rückblick. "Das Jahr begann weitestgehend im Normalbetrieb, eine schöne Fasnet konnte noch gefeiert werden, bevor Mitte März ein kleines Virus namens Covid19 große Wirkung zeigte und vieles zum Stillstand brachte. Läden und Gaststätten mussten geschlossen werden, ebenso Schule und Kindergärten. Es blieb lediglich eine Notbetreuung für einen eingeschränkten Personenkreis. Seitdem haben wir das Wort ›systemrelevant‹ nicht nur für Banken, sondern auch für eine erhebliche Anzahl der Menschen, die in lebenswichtigen Bereichen arbeiten, in unseren Wortschatz aufgenommen", führte Tjaden aus.

Betreuungskräfte, Eltern, aber auch Vereine und Kirchen hätten gute Lösungen gefunden, um die Krise zu meistern, lobte der Bürgermeister. Trotz der schwierigen Umstände habe man einiges anpacken können.

Der Rathauschef erwähnte etwa die Vergabe der Brückenarbeiten an der Burghaldenstraße mit einem Volumen von rund 300 000 Euro. Die Arbeiten konnten im Herbst abgeschlossen werden. Die Freiwillige Feuerwehr bekomme 2021 einen neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) für rund 80 000 Euro. Sowohl für die Brücke, als auch für den MTW gebe es Zuschüsse.

Vorangekommen ist man auch mit der Planung der zweiten Krippengruppe in Winzeln. Ein Bewilligungsbescheid über 200 000 Euro auf einen Ausgleichstockantrag sei im Sommer eingegangen. Hinzu kämen Mittel aus dem Landessanierungsprogramm. Ein weiterer Antrag soll in Kürze über das Bundesinvestitionsprogramm "Kinderbetreuungsfinanzierung" gestellt werden, informierte der Bürgermeister.

Viele Helfer im Einsatz

Bereits in vollem Gange ist die Sanierung und Erweiterung der Mehrzweckhalle Winzeln. Der endgültige Zuwendungsbescheid vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) sei im Juni bei der Gemeinde eingegangen. Durch den vorhergegangenen Einsatz vieler freiwilliger Helfer aus den Vereinen unter Leitung von Bauhofleiter Roland Heim und Hausmeister Martin Trik konnte die Halle zügig ausgeräumt und rückgebaut werden. "Seither geben sich die Handwerker die Klinke in die Hand und die Halle befindet sich bereits wieder im Wiederaufbau. Der straffe Zeitplan konnte im Jahr 2020 eingehalten werden", drückte Tjaden seine Freude aus. Er vermutet, dass man mit einer Fertigstellung der Halle im Jahr 2022 rechnen kann.

Schon wesentlich früher soll das Gebäude zum altersgerechten Wohnen in der Freudenstädter Straße bezugsfertig sein. Somit stehe der Einrichtung des Gemeinschaftsraumes Anfang 2021 nichts im Wege. Entsprechende Mittel wurden im Haushaltsplan eingeplant.

Weiter wurden 2020 die Arbeiten zum Ausbau des Tennisplatzwegs durchgeführt. Investiert wurde ebenfalls in Schule und Kindergärten. Man habe mit Bundeshilfe Tablets für bedürftige Schüler und Notebooks für Lehrer und Schulverwaltung beschaffen können. Im Kindergarten Fluorn wurde der Außenbereich neu gestaltet und in Winzeln in die Ausstattung investiert.

Die Sanierung der Sammelkläranlage sei auch 2020 ein Thema gewesen und werde die Gemeinde 2021 noch konkreter beschäftigen.

Alles andere als gut waren dagegen die Rahmenbedingungen im Forst. Dürre, Stürme und Borkenkäfer machten dem Wald zu schaffen und setzten dem Holzmarkt heftig zu. Ein Gewinn sei 2020 nicht zu erwarten, auch wenn der Holzmarkt inzwischen wieder anlaufe. Dennoch hätten die Waldarbeiter wieder 1290 neue Bäume gepflanzt.

Positiv habe sich Corona auf das Projekt "Lokaler Online-Marktplatz" alias "LOCALgenie" ausgewirkt. Die Online-Plattform konnte zusammen mit der Stadt Oberndorf und den Handels- und Gewerbevereinen Fluorn-Winzeln und Oberndorf schneller vorangetrieben werden. Die Gemeinde Fluorn-Winzeln beteiligte sich am Förderprojekt mit 10 000 Euro.

Nach einem Ausblick schloss der Bürgermeister mit dem mutmachenden Bibelwort aus dem Lukas-Evangelium: "Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren wird." Den bekannten Zuspruch aus der Bibel könne man gerade in der jetzigen Zeit besonders brauchen.