Carmen Gutgsell (Mitte) und Manuela Hany befragen Schultes Bernhard Tjaden zum Call-Center. Foto: Leinemann Foto: Schwarzwälder Bote

Veranstaltung: Bei der Narrenzunft "Klein Bayern" Fluorn stehen Ehrungen an / Geheimagent beim Bürgerball in Fluorn

Elferfrauen, die sich in Flamingos verwandeln, Tänze, Ehrungen und Comedy: Beim Bürgerball in Fluorn war einiges geboten.

Fluorn-Winzeln. Hoch her ging’s am vergangenen Samstag beim Bürgerball in der neuen Halle in Fluorn. Um das Publikum gleich richtig einzustimmen, machten "Alexandra und Mike" Musik zum Mitschunkeln und Mitsingen, bevor unter lautem Trommelwirbel des Musikvereins Garde, Narrenzunft, Narren mit Brezeln, Münzpeter und Kunterbunt beim Brezelsegen einmarschierten.

Thorsten Rall durfte in seiner Funktion als Zeremonienmeister die Ehrungen bei den "Klein Bayern" vornehmen: Es waren Martin Rempp und Geli Nübel für zehn Jahre Treue zur Narrenzunft und Vorstand Sascha Kübler für zwanzig Jahre. "Hoch das Bein" hieß es dann für die Kleine Garde unter der Leitung von Alicia Eich und für die Mittlere Garde unter Alena Schneider.

Sebastian Kaufmann und Patrick Kirschenmann spielten im Anschluss "Hannes und den Bürgermeister" nach. Das Rathaus – ob es wohl das Fluorner war? – gleiche einem stillgelegten Friedhof bei schlechtem Wetter. "Beim Beamten-Mikado verliert, wer sich zuerst bewegt", so die beiden Akteure. Über den Kenntnisstand des Bürgermeisters, über seine Gemeinde berichteten die beiden, dass es besser sei, manchmal nicht alles zu wissen. Was man jedoch wissen müsse, sei, dass das Gehalt des Bürgermeisters nicht von seiner "Flinte", sondern von der Größe des Ortes, in welchem er Regiment führt, ist.

Männer seien selbst im hohen Alter noch zeugungsfähig, hieß es weiter, Beamte seien auch abends nicht müde, da sie ja gerade vom Schlafen kommen. Auch vor der Thematik des Todes machten "Hannes und der Bürgermeister" nicht Halt: Hannes‘ Tante Klara war verstorben – eine Stunde lang Beerdigung sei hier eindeutig zu wenig, es gebe ja noch Hefezopf und ein nicht auszuschlagendes Erbe. Doch Halt! Tante Klara war gar nicht tot – sie kam ins Krankenhaus und begann als Putzfrau mit Leib und Seele sofort zu putzen als sie den Dreck dort sah.

Weiter ging es im Programm, durch das Sascha Kübler mit Seppi Walter führte, mit der Großen Garde, die von Angela Schmid trainiert wird: Sie präsentierten den Gästen ein Medley aus verschiedenen stimmungsmachenden Liedern. Nach der Pause zeigte die Kleine Garde ihr Können. Anschließend trat Michael Heinzelmann als ortsansässiger Geheimagent Reinhold Spitzele auf, der bestens über die Vorgänge im Dorf informiert war. So zum Beispiel über den Brand des Blocher-Hofes. Den Winzlern empfahl er eine Halle ähnlich der der Elbphilharmonie – mit Fitnessraum und Rotlicht-Milieu eigens für den "Pop-Chor". Unzufrieden zeigte sich Spitzele über die Wirtschaftsstruktur im "Flecken" – er habe, so berichtete er, bereits mit Erdogan Gespräche aufgenommen, um einen Dönerladen in der Doppelgemeinde zu etablieren. Spitzele sorgte sich auch im die Infrastruktur generell: Da jetzt ein Ärztehaus komme, müsste es bei Doktor Stephan vielleicht auch bald möglich sein, Hirn zu transplantieren, schmunzelte Spitzele.

Eine imposante Choreografie lieferten die Elferfrauen: Dank ihrer speziellen Kleidung erschienen sie auf der in Schwarzlicht getauchten Bühne als Flamingos, die die Zuschauer in Staunen versetzten. Erneut trat die Mittlere Garde auf, danach holten Manuela Hany und Carmen Gutgsell Margit Hess auf die Bühne, um sie in ihrer Funktion als Kräuter-Hexle zu befragen. Gibt es Anliegen, so könne auch das Call-Center von "Bernie" (Bernhard Tjaden) und "Heidi" (Heidrun Tjaden) kontaktiert werden.

Den Abschluss machte die Große Garde, bevor sich beim Finale alle Akteure auf der Bühne einfanden.