Thomas Bader zeichnet mit der Extra 330 SC Kunstwerke an den Himmel. Foto: Schwarzwälder Bote

Flugtag: Tag der Offenen Tür auf dem Flugplatz Winzeln-Schramberg / Seltene Maschinen aus der Nähe zu bewundern

Der Luftsportverein Schwarzwald (LSV) hatte über das vergangene Wochenende zum "Tag der offenen Tür" eingeladen. Doch wenn man die Vielzahl an Segel- und Motorflugzeugen sah, kann man auch von einem Großflugtag sprechen.

Fluorn-Winzeln/Schramberg. Bereits am Samstagnachmittag strömten viele Besucher auf das Gelände, um die Fluggeräte und die Flugvorführungen zu bestaunen. Der absolute Höhepunkt war jedoch der Sonntag, der wohl in die Geschichte des Vereins eingehen wird. Schätzungsweise 5000 Besucher aus der weiten Umgebung waren gekommen, um das Event mit vielen Attraktionen – nicht nur rund ums Fliegen – zu erleben.

Dass das Ganze reibungslos funktionierte, dafür sorgte eine Vielzahl an Helfern der Vereinsfamilie vor und hinter den Kulissen. Und dass alles Sicherheitstechnisch den recht engen Vorschriften und Regeln entsprach, dafür hatte das Regierungspräsidium Freiburg gesorgt. Konnte man sich zum Beispiel früher bei einem Rundflug einfach in den Flieger setzen, so muss heute der Fluggast seinen Wohnort und das Körpergewicht angeben.

Ein Programm für ein steifes Genick

Wenn sich am Montag mancher der Besucher über ein steifes Genick wunderte, dann lag dies wohl daran, dass sie beim Blick nach oben die exzellenten Kunstflugvorführungen der Motor- und Segelflugzeuge bewundert hatten. Wie sagte doch eine 80-Jährige: "Was die Flieger mit ihren Flugzeugen an den Himmel zaubern, ist echte Kunst. Ein solcher Künstler war etwa Pilot Thomas Bader (deutscher Vizemeister Motorkunstflug und zweifacher Schweizer Vizemeister) mit einer Extra 330 SC.

Lang war die Liste der Gastflugzeuge. Doch heraus ragten die North American T 6 Baujahr 1945 mit Neun-Zylinder-Sternmotor und 600 PS, die Klemm KL 35 D, stationiert am Flugplatz Winzeln, eine ME 108 Taifun Nord 1002, die Dragon Rapide DH 89, der einzige zweimotorige Doppeldecker der Welt, die Stinson Reyland 8 (Gullwing), das erste Firmenflugzeug Henry Fords Baujahr 1937, stationiert in Pattonville, oder auch das einzige in Europa noch flugtaugliche Exemplar der DH Fox Moth, Baujahr 1933.

Mit ihren Hochleistungssegelflugzeugen Arcus M, Arcus T und Duo Discus XLT war das Bundesliga Trio des LSV mit Rundflügen beschäftigt. Und auch die vereinseigenen Motorflugzeuge drehten über der Heimat ihre Runden.

Zu bestaunen waren auch mehrere Modelljets, die mit einer beziehungsweise zwei Turbinen bis zu 300 Kilometer schnell werden.

Dass ein Flugplatz nicht nur zum Fliegen, sondern auch zum Fahren gut ist, wurde im Quarter-Mile deutlich: PS-starke Boliden ließen die Reifen bei Beschleunigungsrennen qualmen. Für Autobegeisterte waren am Samstag die von Hannes Steim und Michael Kirschenmann organisierte Fahrt von 25 historischen Oldtimerfeuerwehrautos und am Sonntag die US-Car-Show mit rund 100 Fahrzeugen ein Treffpunkt.

Auch Autobegeisterte kommen auf ihre Kosten

Für die kleinen Besucher war das JUKs-Mobil der Stadt Schramberg ein besonderes Highlight und ein Garant für sichere Betreuung und Spaß.

Für den Brandschutz sorgte die Feuerwehr Fluorn-Winzeln und für den Notfall war die Ortsgruppe des DRK Fluorn-Winzeln verantwortlich. Und dass die jeweils an beiden Tagen über 200 Flugbewegungen sicher koordiniert wurden, dafür waren zwei Mann auf dem Tower im Einsatz. Insgesamt wurden an beiden Tagen an die 7000 Besucher gezählt.