Stefan Krauss (links) mit Jaguar MK I, Baujahr 1957, mit 200 PS als Organisator (Ausbildungsleiter Flugplatz Winzeln-Schramberg) und Michael Baumgartner mit Jaguar E-Type Roadster 265 PS, Baujahr 1970, ebenfalls aktiver Flieger auf dem Fluggplatz Winzeln-Schramberg Fotos: Moosmann Foto: Moosmann

Paul Plietsch Classic macht Halt auf dem Flugplatz . Vielfalt der Automobilgeschichte.

Fluorn-Winzeln - Die Oldtimer-Rallye Paul Pietsch Classic legte mit 107 Oldtimern auf dem Flugplatz des LSV Winzeln-Schramberg eine Zwischenstation ein.

Die Fahrzeuge absolvierten auf der Landebahn eine Wertungsprüfung beziehungsweise Sonderprüfung. Die Herausforderung der Aufgabe war die Einhaltung einer vorgegebenen Zeitvorgabe an der Ziellinie. Dabei zählt jede hundertstel Sekunde, nicht die Geschwindigkeit. Wie beim Fliegen, kommt es auch hier auf Präzision an.

Für die vielen Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung bot die Paul Pietsch Classic (PPC) die ideale Gelegenheit, einzigartige Autos, die aus der Vorkriegszeit bis Ende der 1970er-Jahre stammen, zu bewundern. Der LSV-Ausbildungsleiter Stefan Krauss, der es auch organisierte, dass der Flugplatz ein Ziel der Rallye war, nahm selbst mit einem Jaguar MK 1 (Baujahr 1957) bereits zum fünften Mal teil. Im vergangenen Jahr wurde der gebürtige Oberndorfer mit einem RO 80 Sieger der Rallye.

Der Namensgeber der Rallye, Paul Pietsch, war in der Zeit der 1930er- bis Anfang der 1950er-Jahre ein bekannter deutscher Rennfahrer, der diverse Erfolge einfahren konnte. Neben seiner Karriere als Rennfahrer, die er im Wesentlichen als Privatfahrer und nur für kurze Zeit als Werksfahrer für die Auto Union absolvierte, war er auch Mitbegründer des Verlags Motor Presse Stuttgart.

Der Motor Presse Verlag veranstaltet die Paul Pietsch Classic seit dessen 100. Geburtstag, den er bei der ersten PPC gefeiert hat, jährlich zu seinen Ehren. Da Paul Pietsch im Schwarzwald aufgewachsen ist, führt die Rallye auch jedes Jahr über die idyllischen Schwarzwälder Straßen.

Die 107 Teams starteten zu zwei Etappen mit insgesamt 517 Kilometern. Aufgrund seiner geografischen Lage war Offenburg ein idealer Start- und Zielort für die Rundtouren. Der erste Tag führte die Teilnehmer nach Elzach über den Flugplatz Winzeln-Schramberg mit 268 Kilometern. Die Etappe am zweiten Tag führte über 249 Kilometer durch das Renchtal nach Peterstal-Griesbach mit dem Zieleinlauf in Offenburger Marktplatz.

Um bei die der Rallye mitmachen zu können, muss man keinen Porsche 911, Jaguar XK oder Mercedes R 107 fahren. Im Gegenteil, die Veranstalter wie auch die Zuschauer freuten sich besonders über erhalten gebliebene Alltagsautos von früher, die aus dem Straßenbild verschwunden sind. Sei es BMW 1502, Ford Taunus, Mercedes/8, Opel Rekord, Peugeot 504 oder VW K 70 – die Helden von damals sind heute die charmanten Zeitzeugen, die an Start und Ziel bisweilen für mehr Aufsehen sorgen als Traumwagen von früher, die mittlerweile viele Teilnehmerfelder dominieren. Dem Veranstalter liegt es vielmehr am Herzen, die illustre Vielfalt der Automobilgeschichte zu präsentieren.

Und dass es durchaus absolute Raritäten zu sehen gab, zeigte sich zum Beispiel an einem Bentley 3/8 Racer mit 6,5 Litern Hubraum, 8 Zylinder in Reihe, 170 PS Baujahr 1949. Ein VW Kübelwagen Baujahr 1972 (Feuerwehr), einem Alltagsauto Renault 8, oder ein DKW Auto Union 1000 S De Luxe Baujahr 1962 oder einem Hingucker Mercedes–Benz 300 SL Coupe Flügeltürer Baujahr 1955. Das älteste Auto, das an der Rallye teilnahm, war ein De Dion Bouton IS Baujahr 1924.