Diskussion: Walter Weber schlägt neue Wege vor: "Zeit der Kleinvereine ist vorbei"

Bei der Hauptversammlung des RV Fluorn kam es gegen Schluss zu einer interessanten Diskussion. Ehrenmitglied Walter Weber stellte in den Raum: "Die Zeit der Kleinvereine ist vorbei."

Fluorn-Winzeln. Er argumentierte, dass in immer mehr Vereinen, nicht nur in Fluorn, eine Überalterung festzustellen ist. Funktionäre seien immer schwerer zu finden.

Ein Überleben dieser Kleinvereine ist seiner Ansicht nach nur möglich, wenn man eine Kooperation anstrebt. Bei einer Überschneidung von Vereinsangeboten könnten diese dann gestrafft und zusammengeführt werden.

Weber vertritt die Meinung, dass ein gewisser Vereinsegoismus nicht abzustreiten ist. Wie sollte es anders sein, wenn Vereine über viele Jahrzehnte hinweg immer ihre eigenen Wege gegangen seien. Ein gemeinsames Handeln war nur in Ausnahmefällen notwendig, so bei großen Zeltfesten. Doch werde es so langsam für manche eng. Mit der Hinwendung nur zu eigenen Interessen komme man nicht weiter, es müssten neue Wege gefunden werden. Ein gutes Beispiel hätten vor einem Jahr Musikverein und Narrenzunft abgegeben, die gemeinsam die Truckershow in Fluorn veranstaltet hätten. Das sei neu und gewagt gewesen, jedoch durch ein überragendes Publikumsinteresse belohnt worden.

Zunehmende Zusammenschlüsse im Bereich des Sports seien die Regel. Ein Landverein allein schaffe es nicht mehr, Jugend- oder aktive Mannschaften auf die Beine zu stellen.

Der RV Fluorn ist eigentlich gut aufgestellt. Gesundheit und Fitness, Wanderungen, wöchentliche kleine Radtouren im Sommer, kleine Wanderungen im Winter, zugeschnitten auf die demografische Entwicklung seien jedoch Angebote, die mit anderen Vereinen zusammen breit aufgestellt und einem größeren Personenkreis zugänglich gemacht werden könnten. In der Bevölkerung herrsche oft noch die Ansicht, wenn ein Verein so was anbiete, sei es nur für dessen Mitglieder gedacht. Da hilft es nicht, wenn im Gemeindeblatt steht: Jedermann ist willkommen. Wer wolle jedermann sein, wen spricht das an? Hier seien neue Wege angesagt. Um diese zu finden, müssten Kleinvereine zusammen kommen und diese Wege gemeinsam finden.