Beate Buckenmaier (von links), Emil Moosmann und Sonja Faber-Schrecklein (rechts) vom Vorstand des Vereins Pferdeglück bekommen als Dankeschön für ihren Einsatz für Krystyna Laskowski (Dritte von links) ein Geschenk überreicht. Foto: Trik Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Verein "Pferdeglück Reittherapie" blickt auf seine ersten Monate zurück / Hilfe für Krystyna Laskowski

Eine beeindruckende Demonstration von Hilfsbereitschaft hat der Verein "Pferdeglück Reittherapie" seit seiner Gründung am 3. Oktober 2018 erfahren.

Oberndorf-Beffendorf/ Fluorn-Winzeln/Dornhan. Zur ersten Hauptversammlung trafen sich nun die Vereinsmitglieder. Der Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, therapeutisches Reiten zu fördern, hat sich im Besonderen der Unterstützung von "Pferdeflüsterin" Krystyna Laskowski und deren Reitschule verschrieben.

Die bewegende Geschichte der Araber-Reitschule hatte nicht zuletzt durch die Berichte im SWR-Fernsehen für Aufsehen und Anteilnahme gesorgt (wir haben berichtet). Moderatorin Sonja Faber-Schrecklein hatte das Schicksal von Krystyna Laskowski sehr bewegt.

Nun eröffnete sie die Sitzung im Gasthof Traube als Vorsitzende und begrüßte die Mitglieder, den Vorstand sowie die Gönner, die neuen Pächter, Marianne und Paul Ruthardt, und Bürgermeister Bernhard Tjaden aus Fluorn-Winzeln. "Beautiful" – lautete das Stichwort aus einem Lied, das eine zu Beginn gezeigte Bilderpräsentation begleitete. Die Vorsitzende stellte es als passendes Motto an den Anfang der Sitzung.

Nachdem Schriftführerin Carola Flad über die Formalitäten und den Ablauf informiert hatte, gab Kassiererin Beate Buckenmaier den Kassenstand bekannt. "Jeder Euro freut uns", sagte sie in Bezug auf die zahlreichen Spenden, die bisher schon eingegangen seien. Der Verein hat derzeit 59 Mitglieder.

Der stellvertretende Vorsitzende, Emil Moosmann, erinnerte in seinem chronologischen Rückblick an die bisherige Geschichte des Vereins seit der Gründung. Dort wurde der aktuelle Vorstand für zwei Jahre gewählt. Anlass für die Gründung war die drohende Zwangsräumung der Reitschule auf dem Staffelbach-Hof in Fluorn-Winzeln. Somit habe die wertvolle Arbeit Laskowskis vor dem Aus gestanden.

"Die Lage war verworren, das Tischtusch zerschnitten", erinnerte sich später Fluorn-Winzelns Bürgermeister Bernhard Tjaden an die Vermittlungsversuche. Man hätte nicht einfach zusehen können, wie die therapeutische Arbeit mit Kindern und Erwachsenen mit und ohne Handicap auf der Kippe stand.

Sonja Faber-Schrecklein habe im Rahmen ihrer Moderatoren-Tätigkeit eine Spendenaktion in die Wege geleitet. Voraussetzung war jedoch, dass der Betrag nur von einem eingetragenen Verein entgegen genommen werden durfte. Also musste ein solcher gegründet werden.

Nach der Bestätigung der Vereinsgründung durch das Finanzamt Stuttgart konnte der stolze Betrag von 35 000 Euro entgegen genommen und somit ein "finanzieller Grundstock" geschaffen werden.

Große Helferschar

Doch die Suche nach einer neuen Bleibe für Laskowski und ihre Pferde stellte sich als schwierig heraus. Ein Tipp von einem ehemaligen Bauernhof in "24 Höfe" brachte letztlich die Verbindung zur Familie Ruthardt in Dornhan. Eine Einigung wurde erzielt und ein Vertrag unterschrieben, so Moosmann weiter.

Anschließend ging es an die praktischen Arbeiten. Ein "Reiterstüble" sowie Küche, Sanitäranlagen und Elektrik mussten eingerichtet werden. Viele Helfer und Firmen hätten mit Materialspenden dazu beigetragen, dass es voran ging und die neuen Örtlichkeiten samt Reithalle eingerichtet werden konnten.

Als dann der Umzug vom Staffelbach auf den Eschenhof anstand, habe sich wiederum gezeigt, dass die Arbeit von Krystyna Laskowski anerkannt werde und auf breite Unterstützung stieß. Hilfe gab es unter anderem von der Feuerwehr Fluorn-Winzeln, sagte Moosmann. Als Dank für alle fleißigen Helfer habe man im Oktober ein großes Helferfest organisiert. Auch hier habe man große Unterstützung durch Spenden erfahren. Das Fernseh-Team des SWR berichtete ebenfalls darüber.

Somit habe man diejenigen, die das Projekt als zum Scheitern verurteilt sahen, vom Gegenteil überzeugt, freute sich der stellvertretende Vorsitzende. "Wenn man mit viel Herzblut und Überzeugung bei und hinter einer Sache steht, dann klappt es auch – getreu dem Motto: ›Eine für Alle – Alle für Eine‹", beendete Moosmann seinen Rückblick.

Die ausgestrahlten Fernsehsendungen hätten bei vielen Menschen im In- und sogar im Ausland einen bleibenden Eindruck hinterlassen und somit vieles bewegt. Sonja Faber-Schrecklein gab den Dank zurück an Emil Moosmann. Er habe durch sein "großes Netzwerk" die ganze Sache erst ins Rollen gebracht.

Bürgermeister Tjaden sprach in seinem Grußwort von einem "Wunder", das durch die gebündelten Kräfte aller Beteiligten möglich geworden sei. Lieber wäre ihm zwar eine Lösung in Fluorn-Winzeln gewesen, doch die Aufnahme bei Familie Ruthardt auf dem Eschenhof bei Dornhan gleiche einer "Weihnachtsbotschaft", so Bernhard Tjaden. Zum Abschluss gab es eine Präsentation mit Bildern und Impressionen aus beinahe anderthalb Jahren Vereinsgeschichte.