Die 1825 gebaute Brücke, im Winzelner Sprachgebrauch auch "Schmied-Frank"-Brücke, wird ab 1. März abgebrochen. Vor dem Bau der Brücke war der Heimbach nur mit einer Furt zu überqueren.

Fluorn-Winzeln. Oberlehrer i.P. Paul Stimmler und Nachbar der Brücke erinnerte sich gut daran, dass vor dem Brückenbau bei Starkregen oder in der Schneeschmelze mehrere Tage ein Übergang über den Bach nicht möglich war. Besonders gefährlich sei es bei einem Sommer-Gewitter gewesen, mussten die Erntefuhrwerke doch auf beiden Seiten warten, bis die Furt wieder gefahrlos zu begehen und zu befahren war.

Genügend Wasser für erste Schwimmversuche

Für die Winzelner Buben war es auch in den 50er-Jahren möglich, schwimmen zu lernen, montierte Schmied Frank doch an den Ufermauern bachaufwärts U-Schienen ein, und Franz Stimmler, der Bruder von Paul Stimmler, brachte Holzdielen an, sodass der Bach aufgestaut werden konnte und somit genügend Wasser für Schwimmversuche vorhanden war.

Während an der Bachunterseite eine massive Mauer als Geländer dient, war auf der gegenüberliegenden Seite ein Stahlrohrgeländer angebracht. Dazu gibt es eine Anekdote: Ein Klassenkamerad des Autors dieses Artikels wollte das Geländerrohr, das im Winter stark mit Reif bedeckt war, ablecken. Die Folge war, dass er mit der Zunge festfror, Hilfe kam dann durch Schmied Frank, der mit dem Schweißbrenner das Rohr erwärmte und der Bub endlich erlöst war. Eine große Brandblase war dann das Ergebnis.

Vor dem Abbruch der bestehenden Brücke wird daneben eine Behelfsbrücke für Fußgänger errichtet, auf der der Heimbach weiterhin überquert werden kann. Der überörtliche Verkehr aus Beffendorf wird über Waldmössingen umgeleitet.

Die Kosten für den Abbruch und Neubau der Brücke belaufen sich auf rund 680.000 Euro. Der Landkreis Rottweil, der die gesamten Kosten trägt, erhält einen Landeszuschuss in Höhe von rund 320.000 Euro. Eine Sanierung der bestehenden Brücke war aufgrund der erheblichen Schäden nicht mehr möglich.

Neue Brücke ist aus Stahlbeton

Die neue Brücke hat eine lichte Weite von 10,80 Metern und wird aus Stahlbeton hergestellt. Zum Abtragen der Lasten in den Baugrund werden insgesamt zehn Bohrpfähle (mit einem Durchmesser von jeweils 1.20 Metern) 4,50 Meter tief in den Boden eingebaut.

Die Lage der neuen Brücke wird an den Straßenverlauf angepasst und hat eine Fahrbahnbreite von sechs Metern. Verbreitet und der Örtlichkeit entsprechend angepasst werden die beiden Gehwege.

Ausgeführt werden die kompletten Arbeiten von der Firma Bau-Steeb aus Sulz, die schon 2020 die Brücke über den Heimbach an der Burghaldenstraße für rund 220.316 Euro baute, die von der Gemeinde – bei einem Zuschuss seitens des Landes von 125.000 Euro – übernommen wurden.