Gemeinderat: Haushaltsplanentwurf wird in der letzten Sitzung des Jahres beschlossen / Ausgleichsstock-Mittel für zweite Krippe

Bereits bei der Vorberatung wurde deutlich, dass der Finanzhaushalt nur wenig Spielraum zulässt. Kämmerin Monika Schiem hatte, teilweise in Heimarbeit, ein "stattliches Werk" erarbeitet, lobte Bürgermeister Bernhard Tjaden das große Engagement der Amtsleiterin.

Fluorn-Winzeln. Die in der mittelfristigen Finanzplanung eingestellten Vorhaben hatte die Kämmerin dem Gemeinderat bereits ausführlich vorgestellt. Dass mit den zur Verfügung stehenden Mitteln weise umgegangen werden muss, ist der Verwaltung angesichts der zu stemmenden Projekte klar. Der aktuelle Ergebnishaushalt weist zwar am Ende ein negatives Ergebnis von 346 100 Euro auf, zeigt jedoch auch, dass viel Geld für die Weiterentwicklung der Gemeinde eingesetzt wird.

Bürgermeister Tjaden weist darauf hin, dass der Betrag von 4,2 Millionen Euro an Investitionen im Finanzhaushalt für die Gemeindegröße "gigantisch" und nochmal um 500 000 Euro höher als das ebenfalls hohe Investitionsvolumen des Vorjahres sei.

Das Projekt "Altersgerechtes Wohnen in Winzeln" wachse aus dem Boden, wie Bürgermeister Tjaden in seinem Jahresrückblick sagte. Die Frage, für welches Projekt ein Antrag für Mittel aus dem Ausgleichstock gestellt werden soll, musste im Zuge der Haushaltsberatungen diskutiert werden.

Im Frühjahr wurde vom Gemeinderat der Ausbau einer zweiten Kinderkrippe beschlossen. Die Kosten dafür wurden auf etwa 1,2 Millionen Euro beziffert. Die Ausarbeitungen für die am besten geeignete Variante des Krippenausbaus nahmen 2019 einige Zeit in Anspruch.

In der Septembersitzung wurde dann im Gemeinderat beschlossen, dass das Kindergartengebäude (Rathausstraße 8) mit dem Kinderkrippengebäude (Rathausstraße 6) durch einen gemeinsamen Eingang verbunden werden soll. Daraus entstehe eine zusätzliche Fläche von etwa 70 Quadratmetern. Die beiden Krippengruppen sollen auf der gleichen Ebene geplant werden, um Treppen zu vermeiden, so der Plan.

Einstimmige Beschlüsse

Der freigewordene Platz im Verbindungsraum könne also zur Einrichtung einer zweiten Krippe dienen. Das Dachgeschoss soll für Mitarbeiterräume, Sozialräume und Elterngespräche eingerichtet werden. Das Gebäude Rathausstraße 6 solle als Krippenhaus genutzt werden und zudem grundsätzlich saniert werden, gab die Verwaltung bekannt. Für die Umsetzung des Vorhabens ist im Haushaltsplan eine erste Rate in Höhe von 600 000 Euro eingestellt. Eine weitere Rate mit der gleichen Summe folgt 2021.

Ratsmitglied Roland Gerster äußerte Bedenken in Bezug auf die Höhe der Kosten für den Krippenausbau und wünschte sich etwas mehr Transparenz. Er könne nicht verstehen, warum die Kosten so hoch seien. Er habe sich Informationen über vergleichbare Projekte eingeholt. Bürgermeister Tjaden sagte, er tue sich mit dem Betrag ebenfalls schwer. Es sei aber bisher nicht gelungen, die Kosten zu reduzieren. Im Gremium wurde die Möglichkeit einer Informationsveranstaltung mit den Architekten angesprochen.

Da noch weitere Bauprojekte anstehen, plant die Gemeinde eine Kreditaufnahme in Höhe von 900 000 Euro. Diese hohe Investition lasse sich neben den anderen erforderlichen Aufgaben nur mit Fördermitteln realisieren, so Tjaden. Um den Antrag auf Förderung aus dem Ausgleichstock stellen zu können, war ein Beschluss des Gemeinderats notwendig. Dieser wurde einstimmig gefasst.