Astronauten und allerlei Wesen aus dem All verkörpern die Kindergartenkinder. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kindergartenfest: Erzieherin Cordula Kübler nach 22 Jahren verabschiedet / Bürgermeister voll des Lobes

Fluorn-Winzeln (lh). Bevor Erzieherin Cordula Kübler beim Kindergartenfest in der rappelvollen Festhalle Winzeln verabschiedet wurde, unternahm sie mit 80 Kindern eine abenteuerliche Reise ins Weltall und zurück. Über ein halbes Jahr haben die Erzieherinnen mit dem Nachwuchs das galaktische Kinder-Musical "Knall im All" geübt und einstudiert, das Thomas Schneider extra für diesen Tag arrangiert und mit seiner Band musikalisch begleitet hatte.

Beim Flug mit ihrer Zeltrakete bemerken die kleinen Astronauten plötzlich, dass sie zu weit ins Weltall vorgedrungen sind. Sie landen auf einem fremden Planeten und schließen mit den Außerirdischen Freundschaft. Beim Rückflug wird noch ein kleiner Abstecher zum Erdtrabanten gemacht. Außer dem Mann im Mond treffen die Astronauten dabei noch ein kleines Kind, das mit ihnen auf die Erde in den Kindergarten Winzeln kommen will. Diesen Wunsch erfüllen die Kinder gerne.

"Bei so viel Beifall hat sich das Lampenfieber gelohnt", bedankte sich Kindergarten-Leiterin Carmen Dieterle beim begeisterten Publikum, das öfters Zwischenapplaus spendete. Auch Bürgermeister Bernhard Tjaden schwärmte vom dargebotenen Musical und überreichte jeder Erzieherin und der Band eine Rose zum Dank.

Tjaden schilderte außerdem lückenlos den bisherigen beruflichen Werdegang von Cordula Kübler mit Stationen in Fluorn, Weiden, Marschalkenzimmern und seit 1997 in Winzeln. Vor einem Jahr sei sie in das sogenannte Altersteilzeitarbeitsverhältnis eingetreten und könne nun in die Freistellungsphase wechseln. In den vergangenen 22 Jahren habe sie großes Engagement gezeigt, mit positiver Ausstrahlung überzeugt und immer einen guten Blick für die Kinder gehabt. Besonders wichtig sei ihr das frühkindliche musikpädagogische Bildungsprojekt "Singen-Bewegen-Sprechen" gewesen.

"Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut", zitierte der Bürgermeister den Schriftsteller Arthur Schnitzler. Wie Leiterin Dieterle einräumte, schmerze es, von einem lieb gewonnenen Menschen Abschied zu nehmen. Aber in jedem Anfang wohne ein neuer Zauber und Geist. Nun habe sie Zeit für Dinge, die sie bisher immer hinten anstellen musste. Sie sei die gute Seele der Einrichtung gewesen und von ihren vielen positiven Eigenschaften sei das große Herz für die Kinder die beste gewesen.

Erzieherin Anna Neumann sagte, in 20 gemeinsamen Arbeitsjahren mit Kübler habe man viele Neuerungen und Veränderungen mitgemacht und viel Schönes erlebt. Kübler sei immer für die Kinder da gewesen, und man habe ihr Dinge anvertrauen können. Kübler werde die Einrichtung mit einem weinenden und lachenden Auge verlassen, wusste Neumann von der scheidenden Kollegin. In Anlehnung an einen Song von Udo Jürgens, den die Erzieherinnen umgetextet hatten, verabschiedeten sie Kübler mit den Worten "Mit 62 Jahren, da fängt das Leben an".

In Anbetracht der Schwüle in der Halle waren die Besucher froh, dass danach das Kindergartenfest mit dem Sturm auf das kalte Büfett und die Gelegenheit zum lockeren Plausch weiterging.