Unterhaltung: Beim Winzler Zunftball wird über so manches Missgeschick der Bürger gelacht / Sportliche Einlagen

Wer als Gast beim Zunftball in Winzeln zugegen war, musste sein Kommen in keiner Weise bereuen, denn das Programm hatte einen hohen Unterhaltungswert.

Fluorn-Winzeln. Nach dem Einmarsch des Komitees und den Ehrungen (wir haben berichtet) folgte der Einmarsch der Narren. Diesem schloss sich der Gardetanz des mittleren Zunftballetts an, den Ann-Katrin Albu und Rebecca mit den Mädchen einstudiert hatten.

Als Winzler Narr informierte Uli Gaus über die Dorfsanierung und hatte Visionen für den Platz beim Pumphäusle mit dem daneben liegendem Kirchenbrunnen. Trotz eines trockenen Sommers war genug "raichaliges Wasser" vorrätig und floss dadurch sogar durch Fluorner Leitungen. Ihm folgte der Showtanz vom großen Zunftballett.

Bei ihrer Premiere auf der Winzler Fasnetsbühne bedankten sich die "Narren von Hinterm Wald" für die freundliche Aufnahme, hatten allerhand zu berichten und ernteten dafür reichlich Beifall.

Die närrische Gruppe vom "Raidaberg", die die Fasnet in Winzeln schon seit ihrer Kindheit kennt, beantragte "für so veil Leit, dass es für sie Betreuungs-Elfer geit" und einen eigenen Bus zum Narrentreffen. Eine Fruchtsammlung bei ihnen würde sich lohnen, aber mit dem Tandem sei das mühsam. Die Schirme der Hallendeko hätten auch schon bessere Zeiten gesehen, und die Clowns hingen am letzten Zipfel. Der Kirchturm leuchte fast immer grün, und das bedeute sicherlich, dass der Beichtstuhl frei sei. Passend zur Fasnetszeit könnte man den Turm auch in Plätzlefarben anstrahlen.

Weil Bürgermeister Bernhard Tjaden seine Rede beim Turnerfrauenjubiläum zu sehr in die Länge gezogen habe, seien in der Küche die Saitenwürste geplatzt. Deshalb hatte Michael Lehrer, für seinen Bürgermeister-Kollegen einen Tipp: "Warten hungrige Frauen mit großem Appetit, führt das schnell zu einem medialen Defizit." Zwischendurch gab es noch sportliche Einlagen von den närrischen Gruppen.

In Sachen Datenschutz berichteten die Elferfrauen mit einem überdimensionalen Kassettenrekorder über Missgeschicke, die nach Veröffentlichung in der Zeitung auch wieder gelöscht werden können. Mit Akkordeonbegleitung durch Mareen Kaupp wurde von Komiteemitglied Benjamin Reinauer alles gekonnt besungen.

Ein Komiteemitglied habe beim Storchezählen einen Leitpfosten gestreift, und die Fußballer nutzten im Stau eine Lastwagen-Plane, um mit einem Beamer schlüpfrige Filme anzuschauen. Für einen Landmaschinenmechaniker war es kein Traum, denn er setzte die ganze Küche unter Schaum.

Goldener "Winzi" für die Feuerwehr

Eine Komiteefrau schlief auf dem Stuhl ein und biss dem Zahnarzt in den Finger. Fällt ein Ehering ins Klo hinein, könne "ein Griff in die Sch.. die Rettung einer Ehe sein". Brezeln und Weckle ließ ein Bürger in eine Unterhose einpacken, und die Suche nach billigen Salatsetzlingen endete auf der Reichenau in einer Firmengarage.

Weil ein Komiteemitglied in die Badewanne und auf den Allerwertesten fiel, sollte alles mit Kissen gepolstert werden, und im Skilift zeigte sich, dass "Winzlerisch" keine Weltsprache ist. Bevor es aber Bandsalat gibt, wurde die 80er-Party beendet.

Nach dem Hexentanz mit mehreren Pyramiden wurde vom Popchor der "Winzi" in verschiedenen Farben und Größen verliehen. So wurde der Sinn der Kirchturmbeleuchtung thematisiert und dass das Gebäude für altersgerechtes Wohnen neben der Apotheke nicht in die Umgebung passe. "Senioren gehen an der Fasnet leer aus, denn kein Narr schmeißt die Brezel soweit nauf". Der Tausch der Mülleimer sei unnötig, und der "Winzi" für die "Volksbank SiSy" sei an die falsche Person übergeben worden. Obwohl die Hauptübung wegen Personalmangels ausfiel, bekam die Feuerwehr den goldenen "Winzi" für ihre Bereitschaft.

Der Gardetanz vom großen Zunftballett mit Gastsängerin Nena setzte den Schlusspunkt unter das vierstündige Programm, das erst nach Mitternacht zu Ende ging.