Ein Flugzeugsitz liegt einen Tag nach dem Absturz der Cessna am 14. Dezember 2017 in einem Wald. Foto: (Archivfoto): Hildenbrand

Ermittlungen zu Vorfall 2017 abgeschlossen. Bei Flugunfall kam Thermen-Investor Josef Wund ums Leben.

Friedrichshafen/Hochschwarzwald/Titisee-Neustadt - Fast zwei Jahre haben die Ermittlungen gedauert, warum die Cessna-Mustang mit dem "Bäderkönig" Josef Wund an Bord am 14. Dezember 2017 abgestürzt ist. Wund ist es zu verdanken, dass das Badeparadies Schwarzwald in Titisee realisiert werden konnte. Nun legte die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BfU) in Braunschweig ihren Abschlussbericht vor. Doch es bleibt unklar, was schlussendlich Ursache für dieses tragische Unglück war, bei dem alle drei Insassen des Flugzeugs ums Leben kamen. Auch die beiden Piloten starben beim Absturz des Kleinflugzeugs.

Auf 39 Seiten legt die BfU das gesammelte Wissen und die Erkenntnisse aus den monatelangen Untersuchungen dar. Ursache für den Absturz war demnach ein "plötzlicher Kontrollverlust" der Piloten über das Flugzeug, als die Cessna C510 Mustang im Dunkeln und in den Wolken zum Landeanflug auf den Flughafen in Friedrichshafen ansetzte. Wahrscheinlich habe das Wetter mit leichter bis mäßiger Turbulenz, Schneefall und Vereisung eine Rolle gespielt.

Ganz am Ende des Berichts steht aber auch, dass "gesicherte Ursachen für den Kontrollverlust aufgrund fehlender Informationen über die Ereignisse an Bord des Flugzeugs nicht ermittelt werden konnten". Denn das Cockpit wurde beim Absturz völlig zerstört und damit auch die Speicherkarten des Bordcomputers. Da das Flugzeug nicht mit einem Flugdatenschreiber oder einem Rekorder ausgerüstet war, lagen den Ermittlern damit keine Aufzeichnungen vor, die Aufschluss über das Geschehen an Bord hätten geben konnten.

Der Untersuchungsbericht rekonstruiert die Geschehnisse an jenem 14. Dezember 2017 detailliert – bis zu dem Zeitpunkt, als das Flugzeug bei Schneefall und eisiger Kälte plötzlich an Flughöhe verlor, mit Bäumen kollidierte und in einem Waldgebiet aufschlug.

Im Cockpit der Maschine saßen der 45-jährige Pilot aus Vorarlberg, der auch Geschäftsführer des Lufttaxi-Unternehmens war, und sein 49 Jahre alter Co-Pilot aus Wien. Auf dem Rückflug stürzte des Flugzeug gegen 18.15 Uhr in ein Waldgebiet westlich von Waldburg. Alle drei Insassen starben. Warum die Piloten jedoch die Kontrolle über die Maschine verloren, lässt sich laut BfU-Bericht nur vermuten. Nach ersten Informationen ging die Staatsanwaltschaft Ravensburg Anfang März 2018 davon aus, dass eine vereiste Landeklappe Ursache für den Absturz gewesen sein könnte. Diese These wurde kurze Zeit später allerdings nicht bestätigt. Möglich seien "vielerlei Ursachen", heißt es abschließend.