Niemand aus der Maschine überlebte. Foto: dpa/Heiko Rebsch

Es sollte ein unbeschwertes Treffen von Segelfliegern werden. Doch es endet in einer Katastrophe: Kurz nach dem Start stürzt eine Maschine mit vier Menschen an Bord ab und geht in Flammen auf.

Renneritz - Nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs auf dem Flugplatz Renneritz in Sachsen-Anhalt hat sich die Zahl der Todesopfer auf vier erhöht. Wie die Polizei am Montag mitteilte, ist eine Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen in den Morgenstunden an ihren schweren Verletzungen im Krankenhaus gestorben. Nach ersten Ermittlungen war das einmotorige Flugzeug am Sonntagnachmittag auf dem Flugplatz kurz nach dem Start abgestürzt. Die Maschine mit vier Menschen an Bord geriet in Brand. Die Ursache ist unklar.

Der 55 Jahre alte Pilot aus Sachsen, ein männlicher Jugendlicher und eine weibliche Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen starben noch an der Unfallstelle. Eine weitere Jugendliche, ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen stammend, wurde schwerstverletzt aus dem Flugzeugwrack geborgen und ins Krankenhaus gebracht. Die 16-Jährige erlag am Montagmorgen ihren Verletzungen, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Damit überlebte niemand aus der Maschine.

„Vier Tote, junge Menschen, das ist alles unfassbar“

Trauer und Entsetzen über das Unglück sind sehr groß. Die Geschehnisse seien nicht einfach zu verarbeiten, das werde lange Zeit brauchen und immer in Erinnerung bleiben, sagte ein Sprecher eines Segelflugvereins der dpa. „Vier Tote, junge Menschen, das ist alles unfassbar“, sagte er. Das tiefe Mitgefühl gelte vor allem den Angehörigen. Die Trauer sei kaum in Worte zu fassen.

Als das Unglück geschah, hatten sich den Angaben nach am Sonntag Hobbypiloten aus verschiedenen Flugvereinen aus dem ganzen Bundesgebiet zu einem Fliegerlager in Renneritz getroffen. Daran nahmen auch der Pilot des Kleinflugzeugs und die drei Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen teil. Der 55-Jährige aus Sachsen sei zuvor auch schon auf dem Flugplatz in Sachsen-Anhalt gewesen, wo es im Sommer derartige Fliegerlager gebe. Zum Zeitpunkt des Absturzes seien etwa 25 Teilnehmer auf dem Areal gewesen.

„Er war ein lieber guter Kerl“

Mit in der Maschine hätten „alles junge Menschen“ gesessen, sagte der Sprecher des Segelflugvereins. Es sei ein fürchterliches Unglück. So etwas habe es in der langen Fluggeschichte des Vereins noch nicht gegeben. Er habe den Piloten gekannt, sagte der Sprecher. „Er war ein lieber guter Kerl“, sagte er mit tränenerstickter Stimme.

Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung suchten mit Hilfe der Polizei am Ort nach der Unglücksursache, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Das Wrack der einmotorigen Maschine polnischer Bauart wurde den Angaben nach sichergestellt. Um welchen Typ es sich genau handelt, war zunächst unklar. Die Polizeidirektion Dessau-Roßlau bat zudem Zeugen, die etwas im Zusammenhang mit dem Unglück wahrgenommen haben, sich zu melden.