Die "JetCat" wird gecheckt. In der Luft erreicht sie eine Geschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern. Sie war eines der spektakulärsten Modelle beim Zillhausener Flugplatzfest. Foto: Breisinger

Zahlreiche Besucher sind am Wochenende zum Flugplatzfest der Zilllhausener Modellfliegergruppe gekommen. Rund 100 Showflüge gab es zu bestaunen.

Balingen-Zillhausen - Während der Vorführungen erläuterte der Vorsitzende Walter Vollmer technische Details der Flieger und gab Auskunft zur Geschichte des Modellfliegens.

Crash kurz nach dem Start

Vollmer selbst hatte für das Fest zwei Flugzeuge aus seiner Sammlung ausgewählt, unter anderem den Holzflieger "Bellanca Super Decathlon". Der aber hob erst gar nicht richtig ab – bereits beim Start wurde das Flugzeug von einer plötzlich aufkommenden Windböe erfasst und leicht beschädigt.

"Die Bellanca ist aufgrund ihres hohen Rumpfes windanfällig", so Vollmer. Schnell gab er Entwarnung, die Schäden waren nicht allzu groß. "Es gab auch schon Totalschäden" berichtete der Vorsitzende, der seit 23 Jahren der Zillhausener Modellfliegergruppe vorsteht, aus seiner langen Erfahrung.

"Schon als kleines Kind habe ich mich dafür interessiert. Mit zwölf Jahren habe ich mit dem Fliegen mit einer Fernsteuerung begonnen und seitdem nie mehr komplett aufgehört, auch wenn ich aus beruflichen Gründen oder während des Hausbaus zwischendurch einmal kürzer getreten bin", so Vollmer.

Als zweites Modell stellte er die "Gilmore" vor, ein Rennflugzeug aus den 1930er-Jahren. Aufgrund ihres Viertaktmotors habe die "Gilmore" einen schönen Sound, freut sich Vollmer.

"JetCat" fliegt bis zu 300 Stundenkilometer schnell

Ein Stammgast auf Flugplatzfesten in der näheren Umgebung ist der Hechinger Jürgen Sickinger, der auch Mitglied in der MFG Zillhausen ist. Sickinger flog die 24 Kilogramm schwere "JetCat", die aufgrund ihres Turbinenwerks über einen Schub von 25 Kilogramm verfügt und somit auf eine Spitzengeschwindigkeit von um die 300 Stundenkilometer kommt. Bei spektakulären Wendungen und Flugmanövern unter anderem zwischen Bäumen hindurch, zeigte Sickinger seine ganze fliegerische Klasse. Seine Flüge fielen etwas kürzer als andere aus, aus verständlichem Grund, da die "Jet Cat" pro Minute fast einen Liter Benzin verbraucht.

Große Bandbreite an Modellen zu bestaunen

Ansonsten bekamen die vielen Interessierten die ganze Bandbreite von Motorfliegern mit Verbrenner- oder Elekromotor sowie Segelflieger zu sehen. Grenzen waren trotzdem gesetzt, denn das ansonsten bestens geeignete Fluggelände ist nur für Flugzeuge bis maximal 25 Kilogramm zugelassen.

"Während des ersten Lockdowns durften wir überhaupt nicht fliegen, danach nur unter bestimmten Auflagen. Das Interesse ließ von daher anfangs etwas nach, doch es war schnell wieder da. Und jetzt kommen wieder alle sehr gerne zum Fliegen", so Vollmer mit Blick auf die Corona-Zeit. Mit dem Nachwuchs sehe es weiterhin schwierig aus, aber ansonsten sei die Mitgliederzahl relativ konstant geblieben.