Immer wieder und auffallend tief kreist ein Flugzeug über Lahr und Region. Der Grund ist unklar - die Verantwortlichen wollen sich nicht äußern.
Ein wiederkehrendes Donnern hat am Freitagnachmittag die Menschen in der südlichen Ortenau gen Himmel starren lassen, Leser machten unsere Zeitung auf die Maschine aufmerksam, die immer wieder über ihren Köpfen auftauchte.
Ein Blick auf einen Online-Flugtracker brachte zumindest etwas Licht ins Dunkel. Laut den Aufzeichnungen war das Flugzeug - eine Bombardier Global 5000 - erstmals um kurz vor 13.30 Uhr auf dem Lahrer Flugplatz gestartet, von wo aus es Runden zwischen Schutterwald und Mahlberg drehte, die meiste Zeit war der Radius aber deutlich kleiner - reichte von Höhe Kippenheimweiler bis Schutterzell. Dabei war der Flieger sehr tief unterwegs, teils in weniger als 400 Metern Höhe.
In Dauerschleife über der Stadt
Eine Nachfrage bei der Lahrer Flugbetriebsgesellschaft, was es mit der kreisenden Maschine auf sich hat - ob es sich etwa um einen Testbetrieb handelt -, ergab: nichts. Man dürfe aktuell nichts dazu sagen, erklärte ein Mitarbeiter gegenüber unserer Redaktion.
Das Flugzeug landete um 14.15 Uhr wieder in Lahr, um wenige Minuten später erneut zu einer weiteren 45-minütigen Dauerschleife über der Region abzuheben.
Kosten von mehr als neun Millionen Euro
Die Global 5000 des kanadischen Herstellers Bombardier wird seit 2004 gebaut und ist mit ihren 13 Plätzen und einer VIP-Kabine ein beliebter, weil langsteckentauglicher Luxusjet. Die Maschine, die am Freitag am Lahrer Himmel zu sehen war, stammt von der portugiesischen Fluggesellschaft Net-Jets, die sich auf die Vermietung von Geschäftsreiseflugzeugen spezialisiert hat. Preis: ab 9,2 Millionen Euro. Auch die Bundesregierung nutzte in der Vergangenheit regelmäßig die Global 5000 für Dienstreisen.
Das Flugzeug kam am Freitagvormittag vom Münchener Privatflughafen Oberpfaffenhofen nach Lahr und soll kurz nach 16 Uhr von dort ins spanische Alicante weiterfliegen.