Seit Dezember kommt es immer wieder zu langen Wartezeiten am Flughafen – ganz extrem war das während der Warnstreiks des Sicherheitspersonals im Januar und Februar, wie dieses Bild zeigt. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Mehr Handgepäck, mehr Passagiere, neue Technik – Wartezeiten bis zu 50 Minuten vor der Sicherheitskontrolle verärgern Reisende am Flughafen Stuttgart. Die Polizei sucht eine Lösung.

Stuttgart - Ein Geschäftsreisender aus Berlin hat vor wenigen Tagen am Flughafen Stuttgart knapp eine Stunde in einer zehn Meter langen Warteschlange ausharren müssen, ehe bei der Sicherheitskontrolle die Reihe an ihm war. Er wartete auf seine Überprüfung mit einem der neuen Körperscanner, die in Stuttgart seit Dezember vergangenen Jahres verstärkt eingesetzt werden.

Nebenan an der sogenannten Torsonde, wo noch nach der herkömmlichen Methode ausschließlich gefährliche Gegenstände aus Metall gesucht werden, habe die Warteschlange sogar eine Länge von weit über 20 Meter erreicht, berichtete der Unternehmensberater. Weitere Kontrollstellen seien zu dem Zeitpunkt an einem Mittwochabend nicht geöffnet gewesen.

Die für die Kontrollen am Flughafen verantwortliche Bundespolizei räumt ein, dass es im Zeitraum von Dezember bis in den März hinein vereinzelt zu längeren Wartezeiten gekommen sei. Und zwar nicht nur bei den drei Warnstreiks des Sicherheitspersonals im Januar und Februar, als es besonders schlimm war. Die 50 Minuten an einem normalen Tag, von denen der Reisende aus Berlin berichtete, seien „völlig inakzeptabel“, sagte Steffen Zaiser, Sprecher der Bundespolizei in Stuttgart. Nach Inbetriebnahme der vier Körperscanner hätten sich die Mitarbeiter der Sicherheitsdienste und die Passagiere erst noch an die neue Technik gewöhnen müssen. Außerdem habe die Grippewelle sich ausgewirkt. „Wir arbeiten aber mit Hochdruck an einer Lösung der Problematik, um eine Wiederholung der Vorfälle zu vermeiden“, sagte Zaiser.

Dazu prüfe man mehrere Ansätze, etwa den Einsatz von mehr Personal oder zumindest von Springerkräften, die erkrankte Mitarbeiter schnell ersetzen können. Alle Beschwerden der Passagiere würden ernst genommen. Manche Reisende sollten aber auch mehr Zeit am Flughafen einplanen.