Mit Milliardenaufwand saniert die Lufthansa ihre Langstreckenflotte. Beim größten Einzelauftrag ihrer Geschichte fiel die Wahl auf kleinere Maschinen, die weniger Sprit verbrauchen.
Frankfurt/Main - Beim größten Flugzeugauftrag in ihrer Geschichte hat die Lufthansa die beiden marktbeherrschenden Rivalen Airbus und Boeing bedacht. Zu Listenpreisen von insgesamt 14 Milliarden Euro bestellte Europas größte Fluggesellschaft nach eigenen Angaben vom Donnerstag 34 Boeing 777-9X und 25 Airbus A350-900. Den Beschluss hatte der Lufthansa-Aufsichtsrat am Mittwoch in Frankfurt gefällt.
Die zweistrahligen Flugzeuge sollen von 2016 bis 2025 ausgeliefert werden und vor allem ältere Maschinen mit vier Triebwerken und höherem Spritverbrauch ersetzen. Der Verbrauch soll um 25 Prozent sinken, der Lärmteppich um 30 Prozent geringer werden. Lufthansa sprach von der größten privaten Einzelinvestition in der deutschen Industriegeschichte.
Für die Boeing 777 neuester Bauart ist Lufthansa Erstkunde
In der Luftfahrtbranche sind allerdings hohe zweistellige Rabatte bei Großbestellungen üblich. Die tatsächlichen Preise für die neuen Maschinen lägen deutlich tiefer, erklärte Lufthansa-Chef Christoph Franz.
Für die Boeing 777 neuester Bauart ist Lufthansa Erstkunde. Sie soll erst ab 2020 in den Dienst gestellt werden. Airbus kann mit dem Großauftrag nun auf insgesamt 707 Festbestellungen für die A350 verweisen, die erst am 14. Juni ihren Jungfernflug absolviert hatte. Aus der Flotte scheiden mit dem Jumbo Boeing 747-400 und der Airbus A340 ausschließlich Jets mit vier Triebwerken aus.