Das Unternehmen ist auch für das zweite Geschäftsquartal vorsichtig. Foto: dpa/Andreas Arnold

Eigentlich hat die irische Airline mit gleichbleibenden bis leicht steigenden Preisen gerechnet. Doch es kommt anders.

Europas größter Billigflieger Ryanair hat zu Beginn seines Geschäftsjahres wegen niedrigerer Flugpreise deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Zudem zeigt sich das Unternehmen für das zweite Geschäftsquartal vorsichtig. Die Preisgestaltung sei schwierig, und die Ticketpreise dürften deutlich niedriger sein als vor einem Jahr, teilte das irische Unternehmen in Dublin mit. Zuvor hatte die Airline mit gleichbleibenden bis leicht steigenden Preisen gerechnet.

Im abgelaufenen ersten Geschäftsquartal seien die Ticketpreise im Schnitt um 15 Prozent gefallen, hieß es. Anders als im Vorjahr waren die reisestarken Osterfeiertage teils in den März gefallen. Zudem musste die Airline den Kunden höhere Preisnachlässe gewähren als geplant. Für die drei Monate bis Ende Juni stand unter dem Strich ein Überschuss von 360 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte die Easyjet-Konkurrentin noch einen Überschuss von knapp 663 Millionen Euro erzielt.

Mehr Passagiere - Aber weniger Auslastung der Maschinen

In den Monaten April bis Juni zählte Ryanair rund 55,5 Millionen Fluggäste und damit zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das Unternehmen will im laufenden Geschäftsjahr die Passagierzahl steigern, und zwar um acht Prozent auf 198 bis 200 Millionen Fluggäste.

Die Auslastung der Maschinen verschlechterte sich in den drei Monaten bis Ende Juni von 95 auf 94 Prozent, und der Umsatz schrumpfte leicht um ein Prozent auf 3,63 Milliarden Euro.

Das Ergebnis für das erste Halbjahr hängt nun von den Buchungen und den Erträgen im August und September ab. Einen präzisen Gewinnausblick wollte das Management um Ryanair-Chef Michael O’Leary nicht abgeben. 

Die Aktie geriet am Morgen vorbörslich unter Druck. Die Billigfluglinie habe selbst die pessimistischsten Schätzungen verfehlt und sei nun für die Ticketpreise im laufenden Quartal deutlich pessimistischer als bisher, schrieb Analyst Harry Gowers von der Bank JPMorgan. Dementsprechend dürften die Markterwartungen für den Gewinn deutlich sinken.