Ein Bild der Swiftair McDonnell Douglas MD-83, die vermutlich über Mali abgestürzt ist. Foto: SWIFTAIR/dpa

Kaum Hoffnung für rund 120 Menschen an Bord eines Flugzeugs der Air Algérie: Die Maschine ist vermutlich über Mali angestürzt. Offenbar waren auch vier Deutsche an Bord.

Kaum Hoffnung für rund 120 Menschen an Bord eines Flugzeugs der Air Algérie: Die Maschine ist vermutlich über Mali angestürzt. Offenbar waren auch vier Deutsche an Bord.

Bamako - Eine Maschine der algerischen Fluggesellschaft Air Algérie mit etwa 120 Menschen an Bord ist vermutlich über dem westafrikanischen Krisenland Mali abgestürzt. Das sagte ein Vertreter der dortigen UN-Mission.

Nach Angaben der Airline war die Maschine auf dem Weg von Ouagadougou (Burkina Faso) in die algerische Hauptstadt Algier. 50 Minuten nach dem Start sei der Kontakt zu Flug AH5017 abgebrochen. Die Ursache war zunächst unklar.

Nach Angaben der spanischen Fluggesellschaft Swiftair saßen in dem Flugzeug auch vier Deutsche. Das Unternehmen berief sich dabei auf Informationen von Air Algérie, die die Maschine von den Spaniern geleast hatte. Wie Swiftair am Donnerstag mitteilte, waren unter den Insassen außerdem 50 Franzosen, 24 Bürger Burkina Fasos, acht Libanesen, sechs Algerier, fünf Kanadier, zwei Luxemburger sowie jeweils ein Fluggast aus Mali, Belgien, dem Niger, Kamerun, Ägypten, der Ukraine, Rumänien und der Schweiz. Bei drei weiteren Passagieren war die Nationalität nach diesen Angaben zunächst noch unklar. Damit waren insgesamt 110 Passagiere an Bord.  Die sechs Besatzungsmitglieder stammten aus Spanien.

Keine Bestätigung vom Auswärtigen Amt

Vom Auswärtigen Amt gab es zunächst keine Bestätigung dafür, dass auch Deutsche an Bord gewesen sein sollen. Eine Sprecherin verwies lediglich darauf, dass die zuständige Botschaft in Burkina Faso eingeschaltet worden sei. „Wir bemühen uns mit Hochdruck um Aufklärung, ob deutsche Staatsbürger betroffen sind“, sagte sie.

Nach Angaben des Kommandeurs der UN-Mission in Mali, Brigadegeneral Koko Essien, verunglückte die Maschine im Zentrum des Landes zwischen den Städten Gao und Tessalit. Der algerische Ministerpräsident Abdelmalek Sellal machte eine ähnliche Ortsangabe. Er sagte lokalen Medien zufolge, die Maschine sei in der Gao-Region, rund 500 Kilometer vor der algerischen Grenze verschwunden. Den letzten Kontakt habe es mit einem Kontrollturm im Niger gegeben.

Frankreich richtet Krisenzentrum ein

Frankreichs Außenministerium richtete ein Krisenzentrum ein. Die Regierung in Paris schickte zwei im Tschad stationierte Militärjets vom Typ Mirage 2000 auf die Suche nach dem Flugzeug.

Frankreich unterhält in dem zentralafrikanischen Staat eine Militärbasis, ist aber auch in Mali seit eineinhalb Jahren federführend an einem Anti-Terror-Einsatz gegen aufständische Islamisten beteiligt. Das Absturzgebiet soll innerhalb der früher stark umkämpften Zone liegen.

Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian hatte erst vor kurzem angekündigt, dass die Ziele der im Januar 2013 begonnenen Operation „Serval“ in Mali erfüllt seien. Sie soll in Kürze durch den Aufbau einer grenzüberschreitenden Antiterror-Truppe für Afrika ersetzt werden. Zuletzt waren noch rund 1700 französische Soldaten in Mali im Einsatz.