In Ehlenbogen könnte demnächst eine neue Flüchtlingsunterkunft entstehen. In den Augen des Ortschaftsrats spricht einiges dagegen.
Bei der jüngsten Sitzung des Alpirsbacher Gemeinderats ging es auch um ein Gebäude in Ehlenbogen. Beantragt war eine Nutzungsänderung als Unterkunft für Flüchtlinge und Asylsuchende.
Dazu sagte Stadtbaumeister Rudolf Müller, dass das Landratsamt diese Nutzungsänderung beantragt und auch mit dem Eigentümer schon entsprechend verhandelt hat. Das Gebäude steht derzeit leer. Wie Amtsverwalter Norbert Beck mitteilte, ist nach seinem Kenntnisstand derzeit noch kein Vertrag abgeschlossen. Rudolf Müller machte deutlich, dass mit dem Ortschaftsrat der Sachverhalt ausführlich diskutiert wurde.
Die Ortsvorsteherin Ellen Benz beschrieb dann die Bedenken des Ortschaftsrats. Insgesamt handele es sich um Auszüge aus einer Resolution des Ortschaftsrats Ehlenbogen.
Wie sie darlegte, ist das Gebäude sehr abgelegen und es gibt nur wenige Verkehrsanbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zudem müssten auch der Brandschutz und die Sicherheit überprüft werden. Weiter erläuterte sie, dass im Gespräch zwischen 80 und 100 Personen seien – bei einer Einwohnerzahl in Ehlenbogen von 350 doch überproportional viele.
Beck will Gespräch suchen
Des Weiteren seien bereits im Rathaus in Ehlenbogen Flüchtlinge untergebracht. Hier habe sich bereits gezeigt, wie schwierig es für die Bewohner sei, einzukaufen oder einen Arzt zu besuchen. Darüber hinaus führte sie an, dass der Ort stark touristisch geprägt sei und Ehlenbogen die Auszeichnung Erholungsort verliehen worden sei.
Beck legte den Sachverhalt nochmals dar. Wenn der Gemeinderat der Nutzungsänderung nicht zustimmt, kann das Landratsamt diese Entscheidung aufheben, da ja auch das Landratsamt händeringend nach Unterbringungsmöglichkeiten sucht. Weiterhin bot er an, zusammen mit der Ortsvorsteherin Ellen Benz beim Landratsamt vorzusprechen und die Bedenken und Einwände persönlich vorzutragen.
Frederik Heinzelmann stellte dann den Antrag, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen und zu vertagen. Der Gemeinderat stimmte dafür.