Die geplante Flüchtlingsunterkunft in Burladingen-Killer zieht weiter Kreise. Am Montag kam es zu einem Gespräch zwischen Kreis und Kommune.
Landrat Günther-Martin Pauli hat am Montag von Vertretern der Stadt Burladingen und der Teilgemeinde Killer – Bürgermeister Davide Licht, Ordnungsamtsleiter Martin Paulus sowie dem stellvertretenden Ortsvorsteher Hermann Stiefel – Unterschriftenlisten entgegengenommen.
Die Unterzeichner sprechen sich gegen die Einrichtung einer vorläufigen Unterbringungsmöglichkeit für geflüchtete Menschen im Gebäude Gasthof Lamm in Killer aus.
Pauli: nehme die Sorgen und Ängste der Bevölkerung in Killer ernst
Landrat Pauli sagte, er nehme die Sorgen und Ängste der Bevölkerung in Killer ernst. Zugleich machte er bei dem Gespräch im Landratsamt deutlich, dass die Unterbringung von Geflüchteten eine kommunale Pflichtaufgabe sei, an deren Mitwirkung Städte und Gemeinden gebunden seien. Landkreis und Kommunen stünden in der Pflicht, dieser gesetzlichen Verantwortung gerecht zu werden. Dabei habe Burladingen, die viertgrößte Stadt im Zollernalbkreis, wie andere Kommunen im Landkreis Nachholbedarf.
Landrat Pauli forderte Bürgermeister Licht erneut dazu auf, sich an der Findung von intelligenteren und passenderen Unterbringungsmöglichkeiten als Alternative zum Gebäude Lamm in Killer zu beteiligen. Der Landkreis habe den Anspruch, Geflüchteten nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern eine qualifizierte, strukturierte Betreuung zu gewährleisten.
Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit der Bevölkerung nötig
Für eine gelingende Integration sei die Landkreisverwaltung auf die Unterstützung der Kommunen sowie auf die Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit der Bevölkerung angewiesen.
Vor rund zwei Wochen wurde bekannt, dass der Landkreis im früheren Gasthof Lamm in Burladingen-Killer Asylbewerber unterbringen möchte. Dagegen hatte sich enormer Widerstand aufgetan. Landrat Pauli wurde bei einer Veranstaltung mit Buhrufen im Saal empfangen, zu Beginn regelrecht niedergebrüllt.