Auf dem Festplatz soll ein Containerdorf für 60 Flüchtlinge entstehen. Foto: Stadler

Auch auf Pfalzgrafenweiler kommt einiges zu: Bürgermeister Dieter Bischoff informierte den Gemeinderat über Pläne zur Flüchtlingsunterbringung.

Pfalzgrafenweiler - Die Lage sei inzwischen prekär, berichtete Bischoff dem Gemeinderat, weshalb auch die Kreissporthalle in Freudenstadt nun erstmals mit Flüchtlingen belegt werde. Aus Sicht des Rathauschefs in Pfalzgrafenweiler ist die Belegung von Sporthallen allerdings nicht der richtige Weg, da der Schulsport gerade jetzt, nach den langen coronabedingten Schließungen, besonders wichtig sei.

In Pfalzgrafenweiler sollen bis zum Dezember 23 Flüchtlinge untergebracht werden. Darüber hinaus soll die Gemeinde noch weitere 45 Geflüchtete aufnehmen, so das seitens des Landkreises benannte "Defizit". Allerdings soll die Unterbringung nicht in einer Halle, sondern mit Containern erfolgen.

42 Container kommen

Die Verwaltung informierte darüber, dass der Landkreis bereits Container bestellt habe. In Pfalzgrafenweiler wurde ein geeigneter Standort gesucht. Den sehe man am Festplatz Bühl auf dem gemeindeeigenen Grundstück zwischen den Kastanienbäumen hinter dem Bolzplatz beim Wasserturm. Dort seien bereits Kanal-, Wasser- und Stromleitungen vorhanden, dennoch seien dort weitere erhebliche Eingriffe noch vor Weihnachten erforderlich, erklärte Hauptamtsleiter Marco Kaupp.

Der Gemeinde entstehen keine Kosten, um auf der 80 mal 40 Meter großen Fläche zwei einstöckige Container-Anlagen aufzustellen. In den 42 Containern können Einzelpersonen, aber auch Familien in miteinander verbundenen Einzelcontainern untergebracht werden. Insgesamt bieten die Container Platz für 60 Personen. Darüber hinaus werden auch integrierte Sanitär- und Küchencontainer vorhanden sein. Die Flüchtlinge können sich dort selbst versorgen.

Bauantrag zunächst auf zwei Jahre befristet

Die Container sollen ab Mitte Januar auf dem Festplatzgelände aufgestellt werden. Der vom Landkreis eingereichte Bauantrag ist auf zwei Jahre befristet und beinhaltet eine Verlängerungsoption, falls die Gemeinde die vom Landkreis bereitgestellten Container für eine gegebenenfalls erforderliche Anschlussunterbringung übernehmen wird.

Bürgermeister Dieter Bischoff betonte, dass er zu diesem Thema nicht nur den Gemeinderat, sondern auch die Angrenzer rechtzeitig informieren wolle. Aus seiner Sicht sei die Containerlösung vertretbarer als eine Hallenbelegung.

Sechs Bäume müssen wohl weichen

Ratsmitglied Alexander Weiß fragte, wer die Flüchtlinge zuweist. Sie würden vom Landkreis zugewiesen, antwortete der Bürgermeister. Zunächst kämen noch in diesem Jahr 23 Personen.

Hauptamtsleiter Kaupp machte deutlich, dass dies für die Kommune einen Riesenaufwand bedeute. Vorarbeiten für die Unterbringung in den Containern seien bereits in den nächsten Tagen vorgesehen. Voraussichtlich müssten auch sechs Kastanienbäume auf dem Gelände gefällt werden.