Heike Müller informierte den Wildberger Gemeinderat über die Beschulung von Flüchtlingskindern in der Schäferlaufstadt. Foto: Priestersbach

Wie läuft es mit dem Unterrichten von geflüchteten Kindern in Wildberg? Der Schulbericht im Gemeinderat liefert Erkenntnisse.

Die geschäftsführende Schulleiterin Heike Müller legte dabei den Fokus in ihren Ausführungen auf die Entwicklung bei der Beschulung von Flüchtlingskindern. Dabei machte sie deutlich, dass es für die Wildberger Schulen keine einfache Aufgabe sei, Kinder ohne oder mit nur geringen deutschen Sprachkenntnisse zu unterrichten.

Deshalb werden diese Kinder in sogenannten Vorbereitungsklassen unterrichtet, für die den Regelschulen von den Schulämtern zusätzliche Stunden zugewiesen werden. Neben dem Deutschunterricht spielt in den Vorbereitungsklassen auch das Thema Demokratie eine wichtige Rolle.

Wie Heike Müller anmerkte, werde der Unterricht sowohl von ausgebildeten Lehrkräften, wie auch von geeigneten Personen ohne Lehramtsausbildung übernommen. Nach einem erfolgreichen Sprachtest können die Kinder dann in Regelklassen übernommen werden.

60 Kinder in den Vorbereitungsklassen

Aktuell setzen sich die Vorbereitungsklassen unter anderem durch geflüchtete Kinder aus der Ukraine, Afghanistan, Syrien und Nordmazedonien – aber auch von Kindern aus EU-Staaten wie Griechenland, Italien, Ungarn oder Bulgarien zusammen. Insgesamt werden die Vorbereitungsklassen am Bildungszentrum und den Grundschulen aktuell von 60 Kindern besucht.

Nicht unerwähnt ließ die geschäftsführende Schulleiterin, dass es bei der Beschulung dieser Flüchtlingskinder durchaus auch Problemfelder gebe. Zu diesen gehöre der häufige Wechsel in den Klassen durch Zu- oder Abgänge sowie die teilweise schwierige Kommunikation mit den Eltern.

Außerdem seien die Lernstände extrem unterschiedlich: Während manche Kinder sehr leistungsstark seien, haben andere noch nie eine Schule besucht. Erschwerend komme der Umstand hinzu, dass die Kinder zum Teil mit Traumata zu kämpfen haben. Nicht immer einfach zu handeln ist der Umstand, dass beim Überschreiten der Klassenteiler erst die Vorbereitungsklassen benachbarter Schulen gefüllt werden müssen.

Die Eltern „ins Boot holen“

In der anschließenden Diskussion erkundigte sich CDU-Rat Rolf Weik nach den Erfahrungen der Schulen in Sachen Integration. Wie Heike Müller dazu feststellte, „integrieren die Kinder sich gut, wenn sie wissen, dass sie hierbleiben“. Vor allem Grundschüler würden schnell Deutsch lernen und sich gut integrieren – aber dazu müsse „man auch die Eltern ins Boot holen“.

Auf die Frage von David Mogler (SPD), ob es an den Schulen Kooperationen mit Schulen oder anderen Institutionen gebe, stellte die Schulleiterin fest, dass die Sportvereine meist die ersten Anlaufstellen für die Schüler sind – und gleichsam „der Schlüssel, um an die Jugendlichen heranzukommen“.