Katrin Günter (von links), Monika Hartensuer und Maya Koschyk freuen sich gemeinsam mit Daniiel (Mitte) über das Betreuungsangebot für die Kinder aus der Ukraine in Murgels Spielhaus. Foto: Braun

Die Flüchtlingshilfe Baiersbronn hat in Zusammenarbeit mit der Gemeinde ein Angebot für Kinder aus der Ukraine geschaffen. Einmal in der Woche werden Kinder bis sechs Jahre in Murgels Spielhaus betreut.

In Murgels Spielhaus tobt der sechs Jahre alte Daniil fröhlich herum und freut sich über die Abwechslung vom Alltag. Seit Ende Dezember haben die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer in der Gemeinde die Idee umgesetzt, eine kostenlose Kinderbetreuung durch und für ukrainische Mütter anzubieten.

Hilfe von der Gemeinde

Hier können die Mütter ihre Kinder, die keinen Kindergarten- oder anderen Betreuungsplatz haben, abgeben, um dann selbst Zeit für Erledigungen zu haben. Katrin Günter und Monika Hartensuer, die das Projekt begleiten und mit ins Leben gerufen haben, freuen sich, dass mit Hilfe der Gemeinde so etwas überhaupt möglich ist. „Die Gemeinde überlässt uns die Räumlichkeiten, und auch ein Großteil der Spielsachen wurde angeschafft, sodass hier eine unkomplizierte Betreuungsmöglichkeit geschaffen wurde“, sagt Katrin Günter. Dafür seien alle sehr dankbar.

Die Wohnung im ersten Stock in Murgels Spielhaus wurde für diesen Zweck von der Gemeinde freigegeben und teilweise eingerichtet. Katrin Günter schließt die Räume jeden Dienstag auf und ist auch Ansprechpartnerin bei Fragen. Ziel sei es, dass die Kinder Sozialverhalten erlernen, Kontakt zu anderen Kindern haben, und die Eltern wenigstens an einem Vormittag zu entlasten, sagt Monika Hartensuer.

Spielerisches Lernen

Ein Glücksfall sei gewesen, dass mit Maya Koschyk, eine ausgebildete Lehrerin aus der Ukraine, gefunden wurde, die sich um die Betreuung der Kinder kümmert. Zwischen zwei und fünf Kinder seien in der Regel immer in der Betreuung, manchmal ist Einzelbetreuung angesagt, und auch das geht gut. „Ich arbeite sehr gern mit Kindern, wir machen Lernspiele, und ich versuche, ihnen die Zahlen und die Buchstaben beizubringen“, sagt Koschyk.

Gemeinsam arbeiten sie auch daran, die deutsche Sprache zu lernen. Alles werde in Form von Lernspielen umgesetzt. Aber es sei auch genügend Zeit zum Spielen und Toben da. „Die Kinder sagen, es gefällt ihnen und sie kommen gerne“, sagt Maya Koschyk. Katrin Günter kann das nur bestätigen. „Immer wenn ich aufschließe, sprühen sie vor Freude. Es ist schon toll, dass es so eine Möglichkeit gibt“, sagt Günter. Das Projekt sei eine tolle Idee. Schön wäre es natürlich, wenn es noch stärker genutzt würde. Dann könnte die Betreuungszeit auch noch aufgestockt werden.

Maya Koschyk hat extra einen Flyer gemalt und das Projekt in ihrer Sprache vorgestellt. „Durch das Betreuungsangebot profitieren nicht nur die Kinder. Auch die Eltern haben die Möglichkeit, Dinge zu erledigen, und wissen, dass ihre Kinder in der Zeit gut aufgehoben sind und auch noch etwas lernen“, freut ich Monika Hartensuer.

Sogar das Begegnungscafé habe schon in der Wohnung in Murgels Spielhaus stattgefunden. Das sei ein Paradies für die Kinder gewesen, die dort so viel Spielzeug gehabt hätten.