In der Nacht zum 18. Juli 2015 wurde ein Brandanschlag auf das leer stehende Gebäude in Remchingen verübt, in das rund 20 Flüchtlinge einziehen sollten. Foto: dpa

Nach dem Brandanschlag auf ein geplantes Flüchtlingsheim in Remchingen im Juli hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Der 42-Jährige wurde am Montag dem Haftrichter vorgeführt.

Remchingen - Nach dem Brandanschlag auf ein geplantes Flüchtlingsheim in Remchingen (Enzkreis) sitzt ein Verdächtiger in Untersuchungshaft. Der 42-jährige Mann stehe im Verdacht, im Juli vorsätzlich Feuer in dem früheren Vereinsheim gelegt zu haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mitteilten. Er sei am Morgen in seiner Wohnung festgenommen und einem Haftrichter vorgeführt worden. Der setzte den Haftbefehl direkt in Vollzug. Bei der Wohnungsdurchsuchung wurden mehrere Beweismittel sichergestellt. Nähere Details gab die Polizei zunächst nicht bekannt. In der Nacht zum 18. Juli ging in Remchingen (Enzkreis) das leerstehende Gebäude in Flammen auf, in das rund 20 Flüchtlinge einziehen sollten. Als Brandbeschleuniger wurde Benzin benutzt.

Mit der steigenden Zahl von Flüchtlingen gibt es auch vermehrt Anschläge auf Asylbewerberheime und geplante Unterkünfte für Migranten im Südwesten. In Weissach im Tal (Rems-Murr-Kreis) wurde etwa am 24. August ein Gebäude mit 20 Plätzen für Flüchtlinge fast völlig zerstört. Bei einem Feuer in einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Wertheim (Main-Tauber-Kreis) am 21. September wurde vermutlich Brandbeschleuniger eingesetzt. Laut Polizei liegt in beiden Fällen ein fremdenfeindliches Motiv nahe - verletzt wurde niemand. Von den Brandstiftern fehlt meist jede Spur.

„Die intensive und hartnäckige Arbeit der Ermittlungsgruppe führte letztlich zur Festnahme des Beschuldigten“, berichtete die Polizei in Karlsruhe über die aktuelle Festnahme.