Bislang ist in Mönchweiler eine 13-köpfige Flüchtlingsfamilie angekommen. Vor allem die Kinder benötigen nun erstmal Unterstützung. Foto: © Lydia Geissler - stock.adobe.com

Einen offenen Gedankenaustausch zum Thema Flüchtlingsunterbringung gab es am Donnerstag in der Gemeinderatssitzung in Mönchweiler. Hauptamtsleiter Sebastian Duffner und Bürgermeister Rudolf Fluck hatten für die Räte zusammengestellt, was bisher in der Gemeinde unternommen wurde, um die zugewiesenen Flüchtlinge adäquat unterzubringen – und wohin der Weg noch führen könnte.

Mönchweiler - Für die Gemeinde ergibt sich ein Zuteilungskontingent von 22 Personen – Stand heute. Mit der Unterbringung einer 13-köpfigen Großfamilie im Dachgeschoss des Lehrerwohnhauses hat man einen Teil davon schon erfüllt, bis zu neun Personen könnten noch folgen.

Containerlösung nur als absolute Notlösung

Mit welchen Möglichkeiten kann die Gemeinde Mönchweiler zukünftige Zuweisungen erfüllen? Sebastian Duffner stellte diese nach Priorisierung am Ratstisch vor. Priorität eins hat natürlich die Nutzung von bereits vorhandenem Wohnraum – und hier stehen vor allem gemeindeeigene Objekte im Fokus. Als nächste Möglichkeit sieht man die Anmietung von geeignetem Wohnraum. Nicht ausschließen wolle man den Kauf von Wohnraum, aber einer Containerlösung oder einer Modulbauweise erteilte man seitens der Gemeinde eine klare Absage. "Dies kann und darf nur die absolute Notlösung sein", erklärte die Verwaltungsspitze einmütig.

Beim Blick auf die vorhandenen – kurzfristig beziehbaren – Räume, wurde schnell klar: Zur Zeit reichen diese aus, um weitere Ankömmlinge unterbringen zu können. Dabei könnte die Dachgeschosswohnung im Gebäude der Grundschule sogar längerfristig für Unterbringungen genutzt werden, da sie nicht unter die Sanierungsfläche der Grundschule fällt und vom Umbau unberührt bleibt. Die weiteren zwei Wohnungen im Gebäude könnten als Puffer bis zum Beginn der Umbaumaßnahmen ebenfalls genutzt werden.

Im Kronenweg – im Obergeschoss des Gemeindebauhofs – steht der Gemeinde eine Wohnung mit 66 Quadratmetern als Leerstand sofort zur Verfügung. Im gleichen Gebäude verfügt die Gemeinde noch über drei Einzelzimmer – ebenfalls sofort verfügbarer Leerstand mit Bad und WC-Anlagen. Etwas mehr müsste die Gemeinde investieren, wenn sie einen Gruppenraum im ehemaligen evangelischen Kindergarten als Unterbringung nutzen wollte. Zum einen müssten Bad und WC-Anlagen geschaffen und eine Küche eingebaut werden, zum anderen müsse man sich eng mit der dort untergebrachten Tagesmutter-Betreuung abstimmen.

Freie Kapazitäten sind momentan vorhanden

Fazit: Stand heute hat die Gemeinde Mönchweiler freie Kapazitäten, um weitere Flüchtlinge unterzubringen. Man müsse jedoch auch künftige Entwicklungen im Auge behalten. "Die Situation in der Welt wird nicht besser – eher schlechter", blickt Bürgermeister Fluck mit Sorge auf die weltweite Lage. Deshalb müsse man sich frühzeitig auf die Suche nach Lösungen machen. Allerdings waren Aufrufe zur Anmietung oder zum Kauf von Immobilien in der Gemeinde bislang ohne Reaktion verhallt. "Und wir wissen, dass es zahlreiche Objekte gibt, die leer stehen", erklärte Fluck. Man habe verschiedene Eigentümer direkt angesprochen, jedoch ohne Erfolg. Es gelte nun, die Suche weiter zu führen und zu intensivieren. Dies auch mit Blick auf andere Notfälle: Die Gemeinde müsse auch für Obdachlose oder in Not geratene Bürger solche Unterkünfte vorhalten.

Auf den Weg gebracht wurde eine Willkommensplattform in der Gemeinde Mönchweiler. Vertreter von den Kirchen, der Generationenbrücke und des Gesundheitsamtes sind hier Säulen der Unterstützung. In Mönchweiler sind Arlene Müller bei der Gemeinde, die Integrationsbeauftrage Abdel Moumen und die Integrationsmanagerin des Landkreises, Sabine Mund, Ansprechpartner. Die bislang in Mönchweiler angekommene Familie benötigt nun vielfältige Unterstützung. "Es gibt in der Familie kleine Kinder, die im Kindergartenalter sind. Um sie unterzubringen, braucht es Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen", erklärt Duffner. Traurig sei, dass sich – trotz intensiver Suche – bislang kein Kinderarzt gefunden habe, der diese Aufgaben übernimmt.