Die Polizei hat bislang keine Probleme bei der Erfassung von Flüchtlingen im Südwesten. (Symbolfoto) Foto: dpa

Während ihre Kollegen in Bayern über unhaltbare Zustände bei der Erfassung von Flüchtlingen klagen, sieht sich die Bundespolizei in Baden-Württemberg noch in der Lage alle Personen, die ins Land kommen, erkennungsdienstlich zu erfassen.

Berlin/Stuttgart - Anders als in Bayern schafft es die Bundespolizei in Baden-Württemberg noch, Flüchtlinge erkennungsdienstlich zu erfassen. Das sagten sowohl ein Sprecher der landesweit zuständigen Bundespolizeidirektion Stuttgart als auch der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Rüdiger Seidenspinner, am Sonntag in Stuttgart.

An der österreichisch-bayerischen Grenze kommt die Bundespolizei laut GdP seit Monaten nicht mehr hinterher, wie im Asylverfahrensgesetz vorgeschrieben Fingerabdrücke von allen Personen zu speichern, die bei der illegalen Einreise aufgegriffen werden. Der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek bestätigte einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Das betrifft Schätzungen zufolge rund 45.000 Menschen seit Jahresanfang.

Der Sprecher der Bundespolizei sagte, über die Grenzen zu Schweiz und nach Frankreich kämen in der Summe weniger Menschen als von Italien aus nach Bayern. Seidenspinner sagte, mit Blick auf die steigenden Flüchtlingszahlen könnte es aber zu Engpässen kommen, wenn das Personal nicht aufgestockt werde.