Die Zahl der Straftaten durch Flüchtlinge ist dem Baden-Württembergischen Innenministerium zufolge unterproportional gestiegen. Foto: dpa

Zwar hat sich die Zahl der Straftaten, die von Flüchtlingen begangen wurden, erhöht. Gemessen an der Gesamtzahl der Flüchtlinge ist sie aber nur unterproportional gestiegen.

Stuttgart - Die Zahl der von Flüchtlingen begangenen Straftaten ist deutlich gestiegen - allerdings bei weitem nicht so deutlich wie die Zahl der Flüchtlinge selbst. Das ist das Ergebnis eines nicht veröffentlichten Lageberichts des Innenministeriums, der der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“ (Mittwoch) vorliegt. 2015 wurden demnach in Baden-Württemberg 30 866 Straftaten registriert, in denen Flüchtlinge als Täter gelten, 2014 waren es 16 784. Allerdings war auch die Zahl der Zuwanderer im vergangenen Jahr deutlich größer als im Jahr davor.

2015 hätten 97 822 Flüchtlinge einen Erstantrag auf Asyl im Südwesten gestellt, 2014 dagegen nur 25 673, hieß es weiter. „Die Zahl der Straftaten durch Flüchtlinge hat sich 2015 gegenüber dem Vorjahr etwa verdoppelt. Sie ist aber unterproportional zum starken Flüchtlingszugang nach Baden-Württemberg gestiegen“, sagte Innenminister Reinhold Gall (SPD) den Zeitungen.

In den Zahlen sind Verstöße gegen das Aufenthalts- und Asylverfahrensgesetz nicht mitgerechnet. Bei den meisten Straftaten handelt es sich laut Ministerium um Ladendiebstahl, Schwarzfahren und leichte Körperverletzungen. Bei härteren Vergehen müsse der Staat konsequent handeln, meinte der Minister. „Asylbewerber mit schwereren Straftaten können hier kein Bleiberecht erhalten“, betonte Gall.