Solche Szenen wie hier auf Lesbos will die EU in Zukunft vermeiden. Migranten sollen schon an den Grenzen der Mitgliedsländer abgehalten werden. Foto: AFP/MANOLIS LAGOUTARIS

Die EU verschließt sich nicht mehr dem Bau von massiven Grenzanlagen zur Abwehr von Migranten. Das ist ein Einknicken vor den Populisten, kommentiert unser Brüssel-Korrespondent Knut Krohn.

Europa legt in Sachen Migration eine veritable Kehrtwende hin. Galt der Bau von Zäunen bisher als großes Tabu, werden nun zum ersten Mal „Pilotprojekte“ finanziert, um Flüchtende vor dem Grenzübertritt in die EU abzuhalten. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen ist vor den Hardlinern unter den Staats- und Regierungschefs eingeknickt. Die Gründe dafür sind offensichtlich. In vielen Ländern Europas sind die rechts-populistischen Parteien auf dem Vormarsch. Egal ob in Italien, Schweden oder Österreich, sie punkten immer mit dem Thema Migration. Ihnen soll mit dieser Verschärfung in der europäischen Asylpolitik der Wind aus den Segeln genommen werden.