Die Handballer aus Balingen und Weilstetten nutzen den Rückenwind der Pokal-Feiertage und feiern einen 38:31-Heimsieg über den aufstrebenden VfL Eintracht Hagen. Jerome Müller läuft heiß.
Handball-Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten hat die Rückkehr in den Alltag nach dem Saison-Höhepunkt Pokal-Final4 erfolgreich gemeistert. Vor 2300 Zuschauern bezwang das Team von Trainer Matti Flohr den VfL Eintracht Hagen am Samstag in der Balinger Mey-Generalbau-Arena am Ende sicher mit 38:31 (20:18).
Im Angriff läuft’s, Probleme in der Abwehr
Danach, dass die Nummer am Ende derart deutlich ausfallen würde, deutete jedoch lange Zeit nichts hin. Die Gäste zeigten, wieso sie derzeit eines der besten Teams der 2. Liga sind. Hagens Rückraum beim dem HBW ausgebildeten Max Öhler, dem wuselige iranischen Nationalspieler Pouya Norouzinezhad, der nicht nur neun Treffer für den VfL setzte, sondern sich in 1:1-Situationen immer wieder abduckte und so Zeitstrafen gegen die Gastgeber provozierte, sowie Jan van Boenigk den „Galliern“ doch große Schwierigkeiten. Die bekamen in der Deckung nämlich lange Zeit keinen richtigen Zugriff auf die Gäste. Dafür lief es im Angriff geschmeidig, die Flohr-Sieben, bei der Elias Huber in der Rückraummitte gut Regie führte, spielte im ersten Abschnitt nahezu fehlerfrei nach vorne.
Flohr-Team legt vor
Die Anfangsphase verlief ausgeglichen, doch dann legte sich der HBW ein kleines Polster zu, hatte n einem Konter in Unterzahl von Elias Fügel mit 9:6 die Nase vorne (13. Minute). Zwar hatten die Hausherren mit Mateusz Kornecki ein klares Plus auf der Torhüterposition – er parierte im gesamten Match vier Siebenmeter des VfL –, abschütteln aber ließen sich die Hagener, die immer wieder von Zeitstrafen gegen den HBW profitierten, nicht.
Der Faden reißt, Hagen dreht das Spiel
Zur Pause führte der HBW mit 20:18 und packte gleich nach dem Wiederanpfiff ein paar Tore drauf. Doch nach dem 23:19 von Robert Timmermeister – er hatte das Leder in Zeitnot regelrecht über die Hagener Mauer ins Netz geballert (35.)– riss der Faden bei den Hausherren. Eine lässig vergebene Großchance vom Kreis von Youngster Bennet Strobel, einen Fehlversuch von Tim Grüner aus extrem spitzen Winkel und eine Fahrkarte von Timmermeister später setzte van Boenigk den 23:23-Ausgleich (39.), Öhler bescherte den Gäste mit dem 26:25 ihre erste Führung überhaupt (42.).
Nagy kommt, der HBW liefert die Antwort
HBW-Coach Flohr beorderte Benedek Nagy zwischen die Pfosten – und die Einwechslung des ungarischen Keepers sollte sich prompt bezahlt machen. Tobias Heinzelmann, Daniel Ingason, Grüner und Jerome Müller, der in der zweiten Halbzeit so richtig heiß lief, drehten die Partie mit einem 4:0-Lauf – 29:26 (46.). Der HBW war jetzt auf Kurs und ließ sich von dem nicht mehr abbringen. Mit einem Doppelpack zum 34:28 macht Müller sechs Minuten vor dem Ende den Deckel drauf, und auch danach blieb der HBW konzentriert. In der Schlussminute erzielte Daniel Flad vom HBW II bei seinem Zweitliga-Debüt mit dem 38:30 auch gleich seinen ersten Treffer, am Ende feierten „Gallier“ einen 38:31-Erfolg, mit dem sie ihren Platz in den Top Vier untermauerten – und damit die gelungene Rückkehr in den Zweitliga-Alltag.
Statistik
HBW Balingen-Weilstetten: Kornecki, Nagy (ab 43.); Matthes (1), Leimeter (3), Huber (7), Ingason (3), Strobel, Santos (1), Grüner (1), Timmermeister (1), Müller (9), Dyatlov, Fügel (5), Flad (1), Heinzelmann (3), Pfattheicher (3/2).
VfL Eintracht Hagen: Paske, Bochmann; Öhler (4), Norouzinezhad (9), Pröhl (4), Alves (1), Pieczkowski (1), Israel (1), Granlund, Pfalzer, Thiele, Jukic (1), Richter (2/1), Busch (3/1), van Boenigk (5).