Auf ihrer großen Tour nach Nordafrika genossen Tino Früh von der Sportfliegergruppe Crailsheim (links) und Oskar Haug von der Fliegergruppe Freudenstadt im Cockpit der FK 14 Polaris B2 unvergessliche Eindrücke Foto: Tino Früh

Das gibt es wahrscheinlich selten, dass ein 16-Jähriger als Gastpilot mit dem Ultraleichtflugzeug nach Marokko unterwegs ist. Der Freudenstädter Oskar Haug hat genau das erlebt.

Unlängst kehrte der 16-jährige Oskar Haug von der Fliegergruppe Freudenstadt von einem fliegerischen Abenteuer zurück. Von der befreundeten Sportfliegergruppe Crailsheim, die schon Fluglager in Musbach veranstaltete, wurde Haug von deren Vorsitzenden Tino Früh zum Mitflug im Ultraleichtflugzeug FK 14 Polaris B2 nach Marokko eingeladen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Fliegergruppe Freudenstadt hervor.

 

Beim Flug, der Haug und Früh nach Nordafrika führte, war das Team in 13 Flugetappen insgesamt 5500 Kilometer unterwegs. „Ein solcher Trip ist nicht nur Fliegen, sondern auch intensive Planung“, schildert Früh. Die erste Etappe führte nach Lyon, anschließend ging es nach Barcelona. Dabei mussten sich die Piloten mit neuen Lufträumen und Funkprozeduren befassen, sowie internationale Abläufe erproben. „Die mediterrane Küstenlinie bei Barcelona bot ein spektakuläres Panorama.“

Weiter führte der Flug nach Palma und eine Stunde über offenes Wasser. Das besondere Gefühl, die Maschine übers Meer zu steuern, habe bei den beiden Respekt erzeugt. Die Landung in Mallorca war ein Meilenstein auf dem Weg nach Nordafrika, heißt es weiter. An Ibiza vorbei ging es weiter in Richtung Alicante nach Jerez, um dort Ausreiseformalitäten zu erledigen. So erforderten die Zollformalitäten wochenlange Vorbereitung vor dem eigentlichen Start der Tour.

Erste Station war Tanger

Der Flug über die Straße von Gibraltar nach Tanger markierte laut Mitteilung den vielleicht spannendsten Abschnitt. Das Gefühl, einen neuen Kontinent (Nordafrika) zu erreichen, sei mit nichts anderem zu vergleichen, berichtet das Team. Erste Station war die Küstenstadt Tanger. Sie diente als Ausgangspunkt für weitere Routen.

Dort ereilte Haug und Früh das Pech. Kurz vor dem Start platzte auf der Taxiway ein Reifen. Mit zwei im Anflug befindlichen Airbus A 320 im Nacken, war der Ort wenig geeignet für eine Panne. Gemeinsam mit der Flughafenfeuerwehr konnte das Flugzeug zügig abgeschleppt werden. Durch Mithilfe von Mechanikern der marokkanischen Luftwaffe, die mit Rat und Tat und Werkzeug zur Seite standen, sei das Problem schnell behoben worden.

Wald- und Buschbränden in Spanien

In Marrakesch erwartete die Piloten eine lebhafte Königsstadt am Fuße des Atlasgebirges. „Wir sind in eine für uns total fesselnde Welt eingeflogen“, schildert Früh. Auf dem Rückflug nach Deutschland mussten sie aufgrund Wald- und Buschbränden in Spanien und schlechter Sicht eine Zwischenlandung in Ciudad Real einlegen.

Der Flug führte im Anflug auf Alicante vorbei an Benidorm mit seinen wuchtigen Hochhäusern. Foto: Tino Früh

Völlig surreal habe der FK 14 Polaris B2 eine rund 4000 Meter-Landebahn zur Verfügung gestanden, obwohl die sich sonst mit 250 Meter begnügt. „Wir standen auf einem riesigen Flughafen – und niemand war da“, so die Reisenden.

Für Früh und Haug war der Flug mehr als ein Abenteuer. Es sei eine wertvolle fliegerische Weiterbildung und einmalige Gelegenheit gewesen, den Horizont zu erweitern.