Ein Fernstudium ist vor allem für örtlich gebundene Menschen attraktiv, zum Beispiel Wehrpflichtige, Berufstätige oder Eltern.

Das Studienangebot wird hierbei überwiegend durch schriftliche und audiovisuelle Medien vermittelt und von Fachmentoren betreut. Fernstudiengänge bieten den Vorteil, dass die Studierenden weitgehend von räumlichen und zeitlichen Bedingungen unabhängig sind, von Präsenzphasen oder regelmäßig stattfindenden regionalen Treffen sowie den Prüfungsterminen abgesehen.

Fernstudienangebote können Kurse zur Weiterbildung von wenigen Wochen Dauer oder auch umfassende Studiengänge mit staatlich anerkannten Abschlüssen sein.

Vorlesungen im Internet im Web 2.0

Auch Online- beziehungsweise ELearning- Angebote, die auf moderne Internettechnologien wie Podcast, Video-Livestream und Chat zurückgreifen (dabei spricht man auch von Web 2.0), gewinnen im Fernstudium wie auch im regulären Studium zunehmend an Bedeutung. Dabei werden zum Beispiel Vorlesungen im Internet übertragen und können von jedem Ort der Welt verfolgt werden.

Die Abschlüsse, die man per Fernstudium erlangen kann, sind zahlreich: Das Angebot der staatlichen und privaten Schulen reicht vom Ayurveda-Studium bis zum Wirtschaftsrecht. Eins haben alle Weiterbildungsmaßnahmen aber gemeinsam: Sie verlangen Selbstdisziplin und Eigenmotivation.

Dafür gibt es jedoch große Freiheiten in der Studiengestaltung und dementsprechend auch Abschlüsse für diejenigen, die aus beruflichen oder persönlichen Gründen kein geregeltes Studium wahrnehmen können. Auch sind über ein Fernstudium Abschlüsse möglich, die in der näheren Umgebung gar nicht angeboten werden, da der Lernende bei Fernstudien nicht oder nur teilweise in Präsenzphasen an der Lehrstätte anwesend sein muss.

"Korrespondenzkurse" schon vor dem Ersten Weltkrieg

Die ersten Fernunterrichtsangebote gab es bereits vor dem ersten Weltkrieg. Sie wurden ursprünglich auch als Korrespondenzkurse bezeichnet, da der Student und die betreuende Einrichtung per Post miteinander in Kontakt standen. Ziel des Fernstudiums war es, Personen in ländlichen Gegenden eine Aus- oder Weiterbildung zu ermöglichen. Im Laufe der Zeit entstanden dann auch in abgelegenen Regionen Schulen, und das Fernstudium geriet in Vergessenheit. Erst durch die Möglichkeiten des Internets lebte diese Variante der Weiterbildung wieder auf. Heute, da die Zeit eine immer knapper werdende Ressource wird, ist das Fernstudium für Weiterbildungswillige eine ideale Lösung. Infos: www.zfu.de

Kosten und Finanzierung des Fernstudiums

Viele können während des Fernstudiums nur reduziert oder gar nicht ihren beruflichen Tätigkeiten nachgehen. Die Folge: ein finanzielles Loch in der Kasse. Bevor man mit einem Fernstudium beginnt, sollte man sich über die Kosten klar werden: An den staatlichen Hochschulen fallen Studiengebühren und Materialkosten an. Bei den privaten Schulen müssen zudem monatliche Beiträge bezahlt werden.

Die Kosten für einen Bachelor- oder Master-Studiengang liegen anbieterabhängig zwischen 1000 und 16.000 Euro. Wenn man diese Kosten nicht eigenständig tragen kann, ist ein Studentenkredit eine Lösung. Manche Anbieter von Fernstudiengängen bieten selbst Unterstützungsmöglichkeiten an oder kooperieren mit Banken. Für Fernstudenten ohne Abitur gibt es das "Aufstiegsstipendium" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Der Staat fördert Weiterbildungswillige außerdem durch erhebliche Steuererleichterungen.

Infos: www.zfu.de und www.studienkredit.de