NABU-Experte Jörg-Andreas Reihle wusste wie immer seinen Vortrag über das Leben der Fledermäuse äußerst interessant und unterhaltsam zu gestalten. Foto: Bäurle

Die Fledermausnächte mit dem NABU-Fledermausexperten Jörg-Andreas Reihle im Felsenstädtle sind immer ein Publikumsmagnet.

Haigerloch - Auch im Rahmen der "European Bat-Night" fanden sich viele Kinder und Erwachsene beim Atomkellermuseum in Haigerloch ein, um zu hören, was er über die geheimnisvollen Flugsäuger zu erzählen hatte.Seit 25 Jahren ist er jetzt ehrenamtlicher Sachverständiger und Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz, die vor etwa 30 Jahren gegründet wurde. Damals, Anfang der 1990er-Jahre, habe es schlecht um die Jäger der Nacht ausgesehen, der Bestand sei stark zurückgegangen, so Reihle. Das hat sich wieder etwas gebessert, dennoch zählen Fledermäuse weiterhin zu den bedrohten Tierarten.

Flugsäuger mit Puls 800 unterwegs

Anhand einer fast durchsichtigen Gummifledermaus und mit einer großen bebilderten Infotafel vermittelte er seinen Zuhörern Wissenswertes über Fledermäuse. Zu den interessanten Fakten gehört die Zahl 800 – so hoch kann der Puls der Flugsäuger sein. Die in Deutschland beheimateten Arten erreichen laut ihm eine Fluggeschwindigkeit von bis zu 45 Kilometern pro Stunde. Viele Fledermausarten tragen außerdem Namen, die sie wegen ihres Erscheinungsbildes erhalten haben. Als Beispiele nannte Reihle das "Große Mausohr" und die "Mopsfledermaus", die tatsächlich einem Mops ähnlich sieht.

1500 Weibchen bringen Junge zur Welt

Apropos Großes Mausohr: Laut neuesten Erkenntnissen ist die Haigerlocher Kolonie in der Unterstadtkirche die größte von 150 Kolonien in ganz Baden-Württemberg. Im Frühjahr kämen etwa 1500 Weibchen nach Haigerloch, wo sie ihre Jungen zur Welt brächten. Insgesamt zähle man dann über 2000 Tiere. Im Spätjahr dürfe man mit Tieren der Art "Große Abendsegler" rechnen.

Bevor Reihle sein Publikum mit Ortungsgeräten versorgte und Richtung Unterstadtkirche führte, waren tatsächlich über dem Zunfthaus Abendsegler und Zwergfledermäuse zu sehen.

"Zehn kleine Fledermäuse"

Jörg-Andreas Reihle hatte auch einige Broschüren zum Thema Fledermäuse mitgebracht und lockerte seinen Vortrag wie immer auf. Kinder bekamen auf Handrücken oder Stirn Fledermausstempel aufgedrückt, es gab "Flugsäuger" als Gummi-Naschereien und für Belustigung sorgte das Gedicht "Zehn kleine Fledermäuse".