Überzeugt von einem guten Miteinander beim Projekt Flächenmanagement sind (von links) Alexander Stengelin, Markus Stein, Bürgermeister Jonathan Berggötz, Alfred Ruther-Melis und Michael Weber. Foto: Kaletta

Mit dem Ziel, qualitätsvolle Innenentwicklung und die Erhaltung von Flächen für Natur sowie Siedlungsstrukturen für Wohnraum zu fördern, hat sich die Stadt weiter mit dem Projekt Flächenmanagement beschäftigt.

Bad Dürrheim - Mit dem Ziel, qualitätsvolle Innenentwicklung und die Erhaltung von Flächen für Natur sowie Siedlungsstrukturen für Wohnraum zu fördern, hat sich die Stadt weiter mit dem Projekt Flächenmanagement beschäftigt. Zur Begleitung dieser Maßnahme wurde das Institut für Stadt- und Regionalentwicklung (IfSR) aus Nürtingen beauftragt, was vom Gremium einstimmig befürwortet wurde. Die Kosten dafür betragen netto 80 000 Euro, wovon die Hälfte die Stadt bezahlt, die übrige Summe komme aus dem ELR-Geldtopf. Projektleiter Markus Stein erinnerte an erfolgreiche Maßnahmen, die im Rahmen von Melap und dem ELR-Programm (Entwicklung Ländlicher Raum) im Stadtteil Oberbaldingen durchgeführt wurden. Damit habe man wahllosem Flächenverbrauch entgegenwirken können.

 

Viele Fragen von den Eigentümern

Über die geplanten Aktivitäten des IfSR informierten die Mitarbeiter Michael Weber und Alfred Ruther-Mehlis. Schwerpunkt der Begleitung sei die Beratung. Eine Übersicht über die Förderprogramme wie Wiedervermietungsprämie und Zuschüsse für energetische Sanierung solle erstellt werden. Geplant seien Informationsveranstaltungen und Bürgerbeteiligung. Inzwischen gebe es viele Fördermittel, informierte Michael Weber.

Sehr flexibel sei das Unternehmen bezüglich der Beratungen, die in Abstimmung mit dem jeweilen Ortschaftsrat vor Ort, telefonisch oder auch mit Video-Konferenzen stattfinden sollen. Erfahrungsgemäß würden viele Fragen von Eigentümern gestellt, die unter anderem Steuerrechtliches betreffen, landwirtschaftliche Anliegen und Umsiedlungen oder auch von Gewerbebetrieben, die in der Ortsmitte angesiedelt seien. "Wir wollen den ansässigen Architekten nicht die Arbeit wegnehmen", verdeutlichte Alfred Ruther-Melis.

Passende Haushaltsgröße

Gemeinsam möchte man sich mit den Betroffenen beraten und Leitlinien entwickeln. Vorhandener Wohnraum solle besser genutzt werden, es solle nicht unbedingt neu gebaut werden. Die Entwicklung müsse zum Ort und zur Umwelt passen. Unterstützt werde zum Beispiel ein Wechsel vom Einfamilienhaus bei veränderter Haushaltsgröße in eine passende Miet- oder Eigentumswohnung oftmals ein Gedanke älterer Menschen. Auch mit dem Umgang bezüglich Meinungsverschiedenheiten unter Erben habe man Erfahrung, so der Sprecher, hier sei oftmals psychologisches Fingerspitzengefühl gefragt.

Begleitendes Gremium

Eingerichtet werden soll ein begleitendes Gremium, bestehend aus fünf sachkundigen Einwohnern und deren Vertretern sowie mit den jeweiligen Ortsvorstehern und deren Stellvertreter. Das Gremium werde zwei bis drei Mal im Jahr öffentlich tagen. Zeitnah sei eine Auftaktveranstaltung geplant. Nach Bedarf würden Fachberater und Sachkundige dazu anwesend sein. Stadtrat Wolfgang Kaiser bemerkte, dass dieses Projekt ein weites und wichtiges Feld sei, das nicht in zwei Jahren bearbeitet werden könne. Es sei gezielt auf die Situation der Kernstadt und ihren Stadtteilen, begleitet von einem kompetenten Partner. Heinrich Glunz warf ein, dass man mit diesem Projekt noch zu wenig Erfahrung habe. Bürgermeister Jonathan Berggötz und seine Mitarbeiter sehen der Zusammenarbeit mit dem IfSR optimistisch entgegen.