Bewegung und Sport sind gut für Kinder, es stärkt die Entwicklung und das Selbstbewusstsein. Die Seeäckerschule in Calw-Stammheim hat das zu ihrem Konzept gemacht – und erhielt dafür jetzt ein hohes Preisgeld.
Der Festakt zum Gewinn des HOB-Preises der Stiftung Kinderförderung von Playmobil begann sehr feierlich – und laut: Beethovens „Freude schöner Götterfunke“ zur Abwechslung mal mit Percussion-Instrumenten samt kräftigen Schlagzeugeinsatz gespielt. Die Schüler hielt es kaum auf den Bänken. Bewegung, Musik und Tanz gehört in der Seeäckerschule eben einfach dazu.
Bewegungskonzept der Schule ist nun preisgekrönt
Für ihr seit 2018 entwickeltes Bewegungskonzept erhielt die Schule jetzt den HOB Preis der Stiftung Kinderförderung von Playmobil – dotiert mit stolzen 50 000 Euro.
„Bewegung ist der Schlüssel“, meint Janina Keck, die Schulleiterin. Seitdem Keck die Schulleitung 2018 übernahm, hat sich viel getan: „Wir konnten Sportförderung in den Stundenplan integrieren und Zeiten für die Förderung der Grob- und Feinmotorik schaffen“, schaut sie nicht ohne Stolz zurück. „Bewegte Pausen, flexibles Sitzen, aktive Pausengestaltung, Entspannungstechniken“, es seien viele einzelne Schritte gewesen, die das heute ausgezeichnete Gesamtkonzept ausmachen.
Bewegte Unterrichtsmethoden statt Frontalunterricht
Keck erklärt: „Bewegte Unterrichtsmethoden“, statt still sitzende Schüler im klassischen Frontalunterricht – so könnte man das Konzept grob zusammenfassen. Zudem habe man sich externe Partner gesucht wie verschiedene Sportvereine in Calw.
„Ich freue mich ganz arg, dass ihr Schülerinnen und Schüler mitgemacht und diesen Preis gewonnen habt“, meint denn auch der Calwer Oberbürgermeister Florian Kling in seiner kurzen Ansprache an die anwesenden Schüler. „Es funktioniert nur, wenn ihr mitmacht und Lust habt mitzumachen.“
Die Seeäckerschule ist ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit rund 100 Schülern und einem „sport- und bewegungserzieherischem Schwerpunkt“.
Fünf Stunden Sport in jeder Schulwoche
Unter anderem gibt es mit fünf Stunden Sport wöchentlich deutlich mehr Sport als an normalen Schulen mit lediglich zwei Stunden pro Woche.
Die Schüler der Förderschule haben meist in der Regel keine körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen, lernen aber langsamer als andere, kommen häufig aus schwierigen Familienverhältnissen oder leiden an Autismus. Ziel der Schule sei es auch, den Schülern die Rückkehr in eine Regelschule zu ermöglichen.
Beim HOB Preis der Stiftung Kinderförderung von Playmobil wurden bei einem deutschlandweiten Wettbewerb Grund- und Förderschulen ausgezeichnet, „die Bewegung in den Mittelpunkt stellen“, so die Stiftung.