Bei der Hauptversammlung der Sportfischer Hornberg-Niederwasser fand der Vorsitzende Rolf Görsch deutliche Worte für Anwohner, die während niedriger Wasserstände Pumpen in öffentlichen Gewässer laufen ließen.
Die Sommermonate 2021 und 2022 hätten selbst im Schwarzwald eine nie gekannte Wasserknappheit verursacht, so Görsch laut einer Mitteilung des Vereins. Die damit verbundenen niedrigen Wasserstände sorgten für erhöhte Wassertemperaturen und geringere Sauerstoffzufuhr für die Fische. Für die Fischbestände des Vereins bedeutet dies Stress, deutliche Beeinträchtigungen bei der Nahrungsvielfalt, deren Entwicklung auf Wachstum, Fortpflanzung und bedrohte Existenz, sowie nicht absehbare Veränderungen.
Deutliche Anzeichen des Klimawandels erfordern konsequentes Handeln
Ausgetrocknete Gewässerläufe, Wasserknappheit und zu hohe Temperaturen seien deutliche Zeichen veränderter Klimaeinflüsse, so Görsch. Umstände, die den Verein künftig vor neue Herausforderungen stellen. „Ein entsprechendes Umdenken und konsequentes Handeln müssen wir von unserer gesamten Gesellschaft künftig einfordern“, so der Vorsitzende.
Während der außergewöhnlichen Wassertiefstände kontrollierte der Verein in mehreren Gewässerbereichen. Es zeigten sich mehrfach festinstallierte Saugpumpen zur Wasserentnahme. Diese sind an den öffentlichen Gewässern untersagt. Trotz des Verbots der Wasserentnahme in den Sommermonaten, hätten sich einige Anwohner darüber hinweggesetzt, so Görsch. Ein Egoismus, der künftig nicht mehr geduldet werden könne. „Wir werden künftig besondere Aufmerksamkeit walten lassen und erforderlichenfalls Wasserwirtschaft und Vollzugsbehörden informieren“, kündigte Görsch an.
Er blickte in seinem Bericht pandemiebedingt auf fast 20 Monate zurück, darunter auf das jährliche Abfischen und monatliche Stammtischrunden. Im März 22 beseitigten die Sportfischer im Rahmen der Bachputzete an den Vereinsgewässern in rund 80 Arbeitsstunden etwa sechs Kubikmeter Müll. Im Frühjahr 2022 setzte der Verein den Wiederaufbau des Bachforellenbestands fort. Mit erheblichem finanziellem Aufwand wurde der Besatz von mehr als tausend jungen Bachforellen fortgesetzt. Das natürliche Ablaichen der Bachforellen sei wieder erkennbar, soweit keine neuen Umwelteinflüsse hinzukommen, informierte der Vorsitzende des Vereins.
Nutzungsrechte bestehen für die Vereinsgewässer bis zum Jahr 2033
Die Gewässerpachtverträge für das Los I und III Gewässerteil Gutach auf der Gemarkung Niederwasser, sowie Pachtverträge die Lose I und II Obergießbach und Niedergießbach betreffend wurden genehmigt. Damit bestehen für die Vereinsgewässer langjährige Nutzungsrechte bis 2030 beziehungsweise 2033.
Schriftführer Helmut Kahl fasste die Geschehnisse des Berichtszeitraumes zusammen. Kassierer Benno Maurer legte eine positive Finanzlage dar. Er wurde nach dem Kassenprüfbericht entlastet.
Bürgermeisterstellvertreter Fritz Wöhrle leitete die Entlastung des Vorstands. Er sagte dem Verein zur rechtswidrigen Wasserentnahme die Unterstützung durch die Stadt zu, heißt es in der Mitteilung.
Schembachweiher
In den Spätherbstmonaten 2022 hat der Verein mit der Sanierung und Neugestaltung des Schembachweihers als Angel-/Brandweiher begonnen. Zunächst waren forstwirtschaftliche Aufräumarbeiten und Baumfällungen um den Weiher nötig. Dann begannen die Baggerarbeiten, der Entfernung der Versandung und meterhoher Schlammmengen. Nach der witterungsbedingten Winterpause werden die restlichen Arbeiten fortgesetzt, wofür noch einige Arbeitseinsätze erforderlich werden.