Einige Räte forderten, dass auch der Platz vor dem Feuerwehrhaus als Standort für die neue Heizzentrale untersucht wird. Foto: Aberle Foto: Aberle

Die Fischerbacher Gemeinderäte und der Bürgermeister waren sich uneins, wo die geplante Hackschnitzelanlage stehen soll. Der Ruf nach mehr Transparenz wurde laut.

Hitzige Diskussionen gab es bei der Sitzung des Gemeinderats in Fischerbach. Thema war die Umstellung der Wärmeversorgung von öffentlichen Gebäuden. Dazu zählen Rathaus, Schule, Feuerwehr, Bauhof, Kindergarten und Brandenkopfhalle. Bürgermeister Thomas Schneider schlug einen Standort für die Heizzentrale vor, der von den Räten infrage gestellt wurde. 2023 fanden zwei Workshops statt, die die konkrete Umstellung von Erdgas zu Hackschnitzeln zum Ziel hatten. Beim zweiten Termin wurde ein Projektdatenblatt erarbeitet, in dem die Eckpunkte festgelegt wurden. Da erst verschiedene Punkte geklärt werden mussten, gab der Bürgermeister zu Beginn bekannt, dass sowohl der Honorarvertrag für Berater Harald Thorwarth als auch die Ausschreibung der Arbeiten von der Tagesordnung genommen wurden. Zudem wurde zum Thema kein Beschluss gefasst, lediglich die Sachlage zur Kenntnis genommen.

 

Geplanter Standort bietet Vor- und Nachteile

Als Standort für die Heizanlage war zunächst eine landwirtschaftlich genutzte Fläche unterhalb des Feuerwehrgerätehauses vorgesehen, aber, wie berichtet, vom Grundstückseigentümer abgelehnt worden, ebenso wie eine Verschiebung nach Osten in den Bereich des Bauhofs. Die nun vorgeschlagene Fläche gegenüber dem Bauhof hätte den Nachteil, dass das Gelände nicht so steil wäre und die Halle nach Süden verschoben werden muss. Das hätte aber wiederum den Vorteil, dass das Fahrzeug zum Entladen ganz von der Straße weg wäre, informierte Bürgermeister Thomas Schneider. Zudem würden so etwa zehn zusätzliche Parkplätze entstehen, die die Kindergarteneltern nutzen könnten, was bei der Parkplatznot eine Entlastung wäre.

„Die Beladezeiten mit dem LKW kann man steuern, die Befüllung ist auch nachmittags möglich“, machte Schneider weiter Werbung für den Standort. Auch habe man hier die Möglichkeit einer späteren Erweiterung. Für den früheren Vorschlag des Gemeinderats, die Heizzentrale beziehungsweise Komponenten davon auf den Parkdecks unterhalb des Rathauses zu verwirklichen, konnte sich Schneider nicht erwärmen. Er zeigte anhand von Grafiken, dass es unten vor dem Feuerwehrhaus eng wäre und im nächsten Parkdeck von der Höhe her nicht ginge. „Wollt ihr wirklich hier so eine Anlage?“ fragte er und zeigte auf die freie Aussicht in Richtung Haslach. Ralf Kammerer meinte, dass die Heizzentrale zu groß dimensioniert sei, zwei Drittel der Grundfläche seien leer. „Mit einem 150kW-Kessel brauche ich keine 100 Quadratmeter“, argumentierte er. Außerdem gebe es seiner Meinung nach günstigere Alternativen. Das Projekt ist mit 1,6 Millionen Euro angesetzt, wovon 940 000 Euro an Zuschüssen fließen sollen. Eigene Kosten sind mit 600 000 Euro angegeben. Als Information gab der Bürgermeister bekannt, dass für den Anschluss der Halle an die Wärmeversorgung aus dem Sportstättenausschuss etwa 130 000 Euro zu erwarten wären.

Auch Silvia Faißt meinte, „dass wir kleinere Brötchen backen müssen“. Tanja Schonhard sprach ein grundsätzliches Problem an: „Die Kommunikation zwischen Gemeinderat und Bürgermeister funktioniert nicht. Der Bürgermeister hat etwas anderes im Kopf als wir.“ Aus finanziellen Gründen sprach sie sich gegen ein externes Grundstück aus. Michael Kohmann sprach den Elternbrief an, den der Bürgermeister verteilt hatte, in dem über die Heizzentrale informiert wurde. Er sei auf der Straße darauf angesprochen worden und wusste von nichts, das sei frustrierend. „Zudem nutzen wir unsere wertvolle Zeit für Endlosschleif n“ ärgerte er sich. „Wir hatten nie eine Chance, zu diskutieren“. Der Bürgermeister entgegnete, dass der Rat das Projekt jederzeit in eine andere Richtung lenken könne. Für manche Räte war die mögliche Erweiterung in den nächsten Jahren nicht von Relevanz. Die Frage, ob sich die Gemeinde das überhaupt leisten könne, war aus den Wortmeldungen immer wieder herauszuhören. „Ich nehme mit, dass das für euch so nicht umsetzbar scheint“, meinte Schneider zerknirscht.

Klausur in 14 Tagen

Die Räte forderten bis dahin ausgearbeitete Varianten: Neben dem vorgeschlagenen Standort sollen Möglichkeiten im Bestand und auf dem Platz vor dem Feuerwehrhaus erörtert werden.