Der Fischerbach im Vordertal eignet sich im Rahmen des Ökokontos als Ausgleich für den Radwegbau an der Kinzig – allerdings nur, wenn drei Abstürze beseitigt werden. Foto: Gehringer Foto: Schwarzwälder-Bote

Landschaftsplaner Winski informiert über Ökokonto-Stand / "Größenordnung reicht wohl "

Fischerbach (ag). Auf der Sonnenterrasse sollen in den kommenden Jahren zahlreiche neue Wohnhäuser aus dem Boden wachsen. Viel Arbeit auch für Alfred Winski vom Büro für Landschaftsplanung und Angewandte Ökologie in Teningen: Er analysiert, wo Fischerbach im Rahmen des Ökokontos adäquate Ausgleichsflächen aufweist – als Ersatz für zu versiegelnde Grundstücke. Den neuesten Stand präsentierte er dem Gemeinderat.

Am Vogelberg, der durch eine Streuobst- statt einer bislang beweideten Wiese zur neuen Ausgleichsfläche aufgewertet werden soll, stehen demnach 1,15 Hektar zur Verfügung, nachdem der zweite Bauabschnitt des Karl-May-Wegs bereits 0,44 Hektar als Ersatz beansprucht. Der Bau der Uma-Lagerhalle im Sandgewann verbraucht 0,133 Hektar Ausgleich in der Weißmatte, wo danach noch 0,67 Hektar frei sind. Bei der Kriegergedächtniskapelle gehen 1,31 Hektar für die Neubauten im Katzengraben Ost ab und 0,67 Hektar fürs Baugebiet Sandgewann; übrig bleiben 2,35 Hektar.

Insgesamt stehen der Gemeinde damit noch 4,17 Hektar Ausgleich für Neubauflächen zur Verfügung. "Reicht das für 30 bis 40 Bauplätze aus?", erkundigte sich Gemeinderat Klaus Schmieder (CDU). Es sei davon auszugehen, "dass man mit dieser Größenordnung hinkommt, aber man muss natürlich noch mal genau nachrechnen", erklärte Alfred Winski.

Auch das Land nimmt im Rahmen des Ökokontos Naturflächen auf Fischerbacher Gemarkung in Anspruch: 1,03 Hektar werden für die Kinzigdeichsanierung fällig. "Wenn – wie in diesem Fall – entlang eines Flusses versiegelt wird, sollte als Ausgleichsareal auch das Ufer eines Fließgewässers gewählt werden", erläuterte Winski. Hier wurde der Fischerbach im Vordertal gewählt. "Es gibt wenige Fließgewässer im ganzen Land, die einen so guten Zustand aufweisen", lobte der Landschaftsplaner. Zwecks besserer Durchwanderbarkeit für Fische und andere Tiere müssten allerdings drei Absturzstufen dieses Bachs beseitigt und durch flachere Gefälle ersetzt werden. Nicht zuletzt muss in Fischerbach auch der Kreis Bauflächen durchs Ökokonto ausgleichen. 0,60 Hektar werden für den Radweg an der K 5357 fällig; sie werden am Herrenberg abgegolten.