Dass auch ohne nahe Angehörige jeder im Dorf gut versorgt ist, das will die neue Fischerbacher Bürgergemeinschaft sicherstellen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgergemeinschaft Fischerbach vor Gründung / Interessenten können sich bereits melden

Von Alexander Gehringer Fischerbach. "Hilfe von Haus zu Haus" will Fischerbach ab Frühjahr auf Basis eines Vereins bieten. Dann soll sich die gleichnamige Bürgergemeinschaft als Verein gründen. Der dazugehörige Arbeitskreis tagt zum nächsten Mal am 26. Januar – Mitstreiter sind weiterhin willkommen.Für gebrechliche Menschen Einkäufe erledigen, im Haushalt helfen, Pflegedienste leisten oder sich als Senior beim Babysitting nützlich machen: Was in Zeiten der Großfamilie wie von selbst funktionierte, dazu braucht mittlerweile auch mancher Fischerbacher Haushalt institutionelle Unterstützung. Die Bürgergemeinschaft will sich dieser Aufgaben annehmen und darüber hinaus je nach Bedarf Selbsthilfegruppen initiieren, Beratung anbieten oder Betroffene an qualifizierte Einrichtungen weitervermitteln.

"Senioren soll das Angebot ebenso ansprechen wie junge Familien, die noch nicht viele Kontakte in den Ort haben", erläutert Mechthilde Eisenmann, die mit derzeit zehn weiteren Mitgliedern den Arbeitskreis bildet.

Seit April 2010 hat sich das Gremium Gedanken zum Angebotsumfang gemacht, vor dem "Lädele" und der Kirche wurde bereits geworben. Nun geht es noch um die Funktionsweise der Gemeinschaft: Diese kann ehrenamtlich arbeiten, gegen Bezahlung oder mittels Zeitkonten. "Sogar Zeitgutscheine wären dabei denkbar, sodass auch Menschen, die keine Gegenleistung erbringen können, das Angebot in Anspruch nehmen können", erklärt Eisenmann. Auch eine Mischform der Optionen ist möglich.

Die Bürgergemeinschaft versteht sich nicht als Konkurrenz zu Sozialdiensten, sondern als Ergänzung: "Die Sozialstation weiß, wer Hilfe braucht, und unterstützt uns auch im Arbeitskreis", so Eisenmann. "Aber sie kann sich nicht für jeden Bedürftigen beliebig viel Zeit nehmen – an dieser Stelle beginnt unsere Arbeit."

Obwohl sich der Verein erst im Frühjahr gründet, können bereits Hilfsangebote und -gesuche eingereicht werden. "Wenn die Gemeinschaft richtig funktionieren soll, muss sie breit aufgestellt sein, mit mehr als 15 oder 20 Helfern", appelliert Eisenmann. Meldungen sind unter Telefon 0 78 32/91 90 16 im Rathaus möglich. Auch der Arbeitskreis könne noch Verstärkung gebrauchen: "Wer den Verein mitprägen will, ist zum nächsten Treffen eingeladen." Am Mittwoch, 26. Januar, um 19 Uhr tritt das Gremium im Dach der Vereine zusammen.