Gemeinderat: Gremium bespricht Sanierung des gemeindeeigenen ehemaligen Gästehauses Sonne

Auf der jüngsten Ratssitzung beschäftigte sich das Fischerbacher Gremium mit der Sanierung des ehemaligen Gästehauses Sonne. Außerdem ging es um Bauwerke von "besonderer erhaltenswerter Bausubstanz".

Fischerbach. Bürgermeister Thomas Schneider hätte für die Sanierung gerne die mit der Umstellung auf Pellets-Heizung verbundenden 45 Prozent Fördergelder mitgenommen. Die "topografischen Verhältnisse" hätten aber den Ansaugvorgang über gut zwei Meter Höhendifferenz vom zukünftigen Pellets-Speicher hinab zum Brenner technisch nicht zugelassen.

Als preisgünstiger von drei Anbietern wird das Hausacher Unternehmen Fleig Versorgungstechnik beauftragt werden zu einem Auftragswert von knapp 16 000 Euro. Nach Ende der Submission wurde durch die technische Expertise eines Gemeinderats der Auftragswert noch um einige technische Details ergänzt, so dass sich die tatsächlichen Kosten auf 18 210 Euro belaufen werden.

Da mit einem neuen Gaskessel die Anforderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in punkto nachhaltiger Energieträger direkt nicht erfüllt werden können, wird das EEG lediglich indirekt erfüllt. In dem rechnerisch zehn Prozent Biogas bezogen werden, weitere fünf Prozent "erwirtschaftet" die Gemeinde mit der Erstellung eines Sanierungsfahrplans durch einen Energieberater. Dieses Papier kostet in der Erstellung weitere 1500 Euro, ist für den Eigentümer der Immobilie aber in keinster Weise verpflichtend, wie Gemeinderat Stefan Heizmann (Freie Wähler) berichtete.

Energieberater erstellt Sanierungsfahrplan

"Ich finde es schade, dass wir als Gemeinde hier nicht positivem Beispiel vorangehen können", fand denn auch Michael Kohmann (Freie Wähler). Letztlich hätten die "topografischen Probleme" sehr einfach mit einem Anschluss an ein Nahwärmenetz, welches beispielsweise nachhaltig mit einer Hackschnitzel-Anlage befeuert würde, gelöst werden können. Einem solchen Nahwärme-Netz, das sich nur in Kombination mit dem Anschluss der Häuser im künftigen Neubaugebiet "Oberer Wiesenrain" gerechnet hätte, hatte der Gemeinderat aber im letzten Jahr die Zustimmung verweigert. Allerdings könne die neue Gastherme aber wenigstens "renewable-ready" gemacht werden, schlug Bürgermeister Schneider vor, die Mehrkosten für die hybride Steuerungs- und Regelungstechnik oder den Pufferspeicher wären in dem beauftragten Angebot aber noch nicht enthalten, werden diese innerhalb von zwei Jahren nachgerüstet, wäre die Sanierung zuschussfähig.

Für Bauwerke von "besonderer erhaltenswerter Bausubstanz" hat die Fischerbacher Verwaltung desweiteren einen einfachen Kriterienkatalog erstellt, anhand dessen den Eigentümern bestimmte Ausnahmen von den Vorgaben des neuen Gebäude-Energiegesetzes eingeräumt werden können. Diese Ausnahmen sehen beispielsweise vor, dass bei unverhältnismäßig hohem Aufwand zur Erhaltung der historischen Gebäudefassade bestimmte energetische Sanierungsmaßnahmen nicht angegangen werden müssen.

Darüber hinaus würden auch attraktive Fördertöpfe der KfW-Denkmal-Förderung möglich, stellte Schneider den Gästen im Zuhörerraum in Aussicht. Den bürokratischen Aufwand hierfür möchte die Verwaltung möglichst niedrig halten.

Den Beschluss fällte der Fischerbacher Gemeinderat einstimmig.

Künftig wird ein Sanierungsantrag von der Gemeinde mit dem Vermerk "besonders erhaltende Bausubstanz" versehen werden, wenn das Gebäude in der Fischerbacher Ortschronik vermerkt ist und allein schon damit ein Stück erhaltenswerte Identifikation der Einwohner mit ihrer Heimatgemeinde darstellt.